Fotografie

Erregende Kurven, gefährliche Kurven

„Escapes. Traumrouten der Alpen” – ein neuer Bildband stellt die Passstraßen Frankreichs, Österreichs und der Schweiz aus bisher unbekannter Perspektive dar.

  • Der Gotthard: Auf den Kurven und durch die Wolken in die Sonne, zum Südbalkon der Alpen, ins Tessin, Sehnsuchtsland für alle, die vom Zweitwohnsitz träumen. Die elegant geworfene Gotthardpassstraße (bis auf 2106 Meter) ist einer der schönsten Fluchtwege der fröstelnden Mitteleuropäer.
    Der Gotthard: Auf den Kurven und durch die Wolken in die Sonne, zum Südbalkon der Alpen, ins Tessin, Sehnsuchtsland für alle, die vom Zweitwohnsitz träumen. Die elegant geworfene Gotthardpassstraße (bis auf 2106 Meter) ist einer der schönsten Fluchtwege der fröstelnden Mitteleuropäer.Quelle: Delius Klasing/Stefan Bogner/-
  • Funde von Münzen und anderen Dingen aus der Römerzeit deuten auch an, dass der Gotthard früh begangen wurde. Doch etwas weiter nördlich war Schluss, niemand konnte die Schöllenenschlucht überwinden, große Umwege über den Furka- oder den Oberalbpass waren nötig, bis 1230 die erste, noch hölzerne „Teufelsbrücke“ die Schlucht überwand.
    Funde von Münzen und anderen Dingen aus der Römerzeit deuten auch an, dass der Gotthard früh begangen wurde. Doch etwas weiter nördlich war Schluss, niemand konnte die Schöllenenschlucht überwinden, große Umwege über den Furka- oder den Oberalbpass waren nötig, bis 1230 die erste, noch hölzerne „Teufelsbrücke“ die Schlucht überwand.Quelle: Delius Klasing/Stefan Bogner/-
  • Der Albulapass, 2312 Meter hoch, zwischen den großen, bereits zur Römerzeit stark genutzten Übergängen Julier und Flüela, zählt zu den eher mäßig befahrenen Hochalpenstraßen.
    Der Albulapass, 2312 Meter hoch, zwischen den großen, bereits zur Römerzeit stark genutzten Übergängen Julier und Flüela, zählt zu den eher mäßig befahrenen Hochalpenstraßen.Quelle: Delius Klasing/Stefan Bogner/-
  • Der Col d’Izoard (bis auf 2360 Meter) in Frankreich. Auch im Sommer ist hier wenig los. Ganz oben eine Reminiszenz an vergangene Größe: Refuge Napoléon.
    Der Col d’Izoard (bis auf 2360 Meter) in Frankreich. Auch im Sommer ist hier wenig los. Ganz oben eine Reminiszenz an vergangene Größe: Refuge Napoléon.Quelle: Delius Klasing/Stefan Bogner/-
  • Der Furkapass, die Wasserscheide zwischen Nordsee und Mittelmeer, 2386 Meter hoch. Wer das Rhonetal vom Genfer See aus hinauffährt, durch das französischsprachige Wallis, der stößt dort, wo das Tal enger wird, wieder vor in die deutschsprachige Schweiz – im Mittelalter besiedelt, von oben über den Furka.
    Der Furkapass, die Wasserscheide zwischen Nordsee und Mittelmeer, 2386 Meter hoch. Wer das Rhonetal vom Genfer See aus hinauffährt, durch das französischsprachige Wallis, der stößt dort, wo das Tal enger wird, wieder vor in die deutschsprachige Schweiz – im Mittelalter besiedelt, von oben über den Furka.Quelle: Delius Klasing/Stefan Bogner/-
  • Der Galbier, mit 2645 Metern Höhe einer der höchsten Alpenpässe. Eine eher unbedeutende, erst 1876 fertig gestellte Straße. Immerhin, im Tal unten, etwas weiter nördlich, zog schon Hannibal im Jahr 218 v. Chr. mit seinen Elefanten entlang. Dies im November übrigens, zu Zeiten also, in denen jetzt die Pässe bereits in der Wintersperre unterm Schnee verharren. Doch damals war es etwas wärmer.
    Der Galbier, mit 2645 Metern Höhe einer der höchsten Alpenpässe. Eine eher unbedeutende, erst 1876 fertig gestellte Straße. Immerhin, im Tal unten, etwas weiter nördlich, zog schon Hannibal im Jahr 218 v. Chr. mit seinen Elefanten entlang. Dies im November übrigens, zu Zeiten also, in denen jetzt die Pässe bereits in der Wintersperre unterm Schnee verharren. Doch damals war es etwas wärmer.Quelle: Delius Klasing/Stefan Bogner/-
  • Der 2165 hohe Grimselpass führt aus dem Oberwallis, von der Furkapassstraße abzweigend, ins Berner Oberland. Er wurde wohl erstmals ab dem späten Mittelalter begangen.
    Der 2165 hohe Grimselpass führt aus dem Oberwallis, von der Furkapassstraße abzweigend, ins Berner Oberland. Er wurde wohl erstmals ab dem späten Mittelalter begangen.Quelle: Delius Klasing/Stefan Bogner/-
  • Manchem ist der Grimselpass zu abenteuerlich. Die Alternative klingt gemütlicher und führt auch ans Ziel: der Autozug von Kandersteg nach Goppenstein. Doch er ist womöglich das größere Abenteuer. Man bleibt oben im Auto sitzen und erlebt knapp zehn Minuten lang eine ratternde, donnernde, quietschende und vor allem stockfinstere Geisterbahnfahrt.
    Manchem ist der Grimselpass zu abenteuerlich. Die Alternative klingt gemütlicher und führt auch ans Ziel: der Autozug von Kandersteg nach Goppenstein. Doch er ist womöglich das größere Abenteuer. Man bleibt oben im Auto sitzen und erlebt knapp zehn Minuten lang eine ratternde, donnernde, quietschende und vor allem stockfinstere Geisterbahnfahrt.Quelle: Delius Klasing/Stefan Bogner/-
  • Der Flüelapass: Am noblen Davos mit seinem Zauberberg vorbei und dann einmal diagonal durch die Alpen. Man überwindet die Wasserscheide zwischen Nordsee und schwarzem Meer. Aus dem Rheintal hinauf auf 2383 Meter und anschließend hinunter ins Unterengadin, das Tal des Inns, der in die Donau fließt.
    Der Flüelapass: Am noblen Davos mit seinem Zauberberg vorbei und dann einmal diagonal durch die Alpen. Man überwindet die Wasserscheide zwischen Nordsee und schwarzem Meer. Aus dem Rheintal hinauf auf 2383 Meter und anschließend hinunter ins Unterengadin, das Tal des Inns, der in die Donau fließt.Quelle: Delius Klasing/Stefan Bogner/-
  • Die 2506 Meter hohe Großglockner-Hochalpenstraße verdient die Wintersperre am allermeisten. Die Kolonne der Freizeitchauffeure im Sommer ist stets ununterbrochen, von früh bis spät. Für Radfahrer (auch) deshalb eine Qual. Was müsste es für sie für ein Erlebnis sein, jetzt, in der Wintersperre und noch vor dem ersten Schnee hinauf zu fahren? Doch es ist verboten, Lawinengefahr, Unfallgefahr. Und die Gefahr eines polizeilichen Rüffels.
    Die 2506 Meter hohe Großglockner-Hochalpenstraße verdient die Wintersperre am allermeisten. Die Kolonne der Freizeitchauffeure im Sommer ist stets ununterbrochen, von früh bis spät. Für Radfahrer (auch) deshalb eine Qual. Was müsste es für sie für ein Erlebnis sein, jetzt, in der Wintersperre und noch vor dem ersten Schnee hinauf zu fahren? Doch es ist verboten, Lawinengefahr, Unfallgefahr. Und die Gefahr eines polizeilichen Rüffels.Quelle: Delius Klasing/Stefan Bogner/-
  • Apropos Radfahren auf der Glocknerstraße: Für jeden, der sich die Mühe macht und hinaufradelt, hält sie oben eine Gemeinheit bereit: Wer nämlich meint, am Fuscher Törl, wo es wieder hinabgeht, es schon geschafft zu haben, irrt. 200 Meter geht es runter, danach aber 300 wieder hinauf, zum Hochtor, der Passhöhe. Elegant mag sie sein, die Hochalpenstraße, aber sollte man über die Streckenführung nicht doch noch einmal nachdenken?
    Apropos Radfahren auf der Glocknerstraße: Für jeden, der sich die Mühe macht und hinaufradelt, hält sie oben eine Gemeinheit bereit: Wer nämlich meint, am Fuscher Törl, wo es wieder hinabgeht, es schon geschafft zu haben, irrt. 200 Meter geht es runter, danach aber 300 wieder hinauf, zum Hochtor, der Passhöhe. Elegant mag sie sein, die Hochalpenstraße, aber sollte man über die Streckenführung nicht doch noch einmal nachdenken?Quelle: Delius Klasing/Stefan Bogner/-
  • Übrigens: Oben an der Glocknerstraße, im Kiosk am Fuscher Törl, sollte man nicht erschrecken. Hier gibt es Murmeltiersalbe. Hergestellt tatsächlich aus den possierlichen Murmeltieren.
    Übrigens: Oben an der Glocknerstraße, im Kiosk am Fuscher Törl, sollte man nicht erschrecken. Hier gibt es Murmeltiersalbe. Hergestellt tatsächlich aus den possierlichen Murmeltieren.Quelle: Delius Klasing/Stefan Bogner/-
  • Das Stilfser Joch ist die Strecke für die Ehrgeizigen unter den Alpenfahrern, mit 2757 Meter die höchste asphaltierte Passstraße in den Alpen – einmal abgesehen vom gerade mal sieben Meter höheren Col d’Iseran in den französischen Alpen weit im Westen, aber wer kommt dort schon hin?
    Das Stilfser Joch ist die Strecke für die Ehrgeizigen unter den Alpenfahrern, mit 2757 Meter die höchste asphaltierte Passstraße in den Alpen – einmal abgesehen vom gerade mal sieben Meter höheren Col d’Iseran in den französischen Alpen weit im Westen, aber wer kommt dort schon hin?Quelle: Delius Klasing/Stefan Bogner/-
  • Aufgepasst: Oben, auf der Passhöhe des Stilfserjochs weht immer ein kalter Wind. Das Joch in Südtirol grenzt an das Massiv mit dem Ortler, der mit 3905 Metern zu Kaisers Zeiten noch der höchste Berg Österreichs war.
    Aufgepasst: Oben, auf der Passhöhe des Stilfserjochs weht immer ein kalter Wind. Das Joch in Südtirol grenzt an das Massiv mit dem Ortler, der mit 3905 Metern zu Kaisers Zeiten noch der höchste Berg Österreichs war.Quelle: Delius Klasing/Stefan Bogner/-
  • Wer das Stilfser Joch erobern will, wird oft schon von der Straßenkarte abgeschreckt. Die Serpentinen deuten es an: Fast zweitausend Höhenmeter sind hier zu überwinden, was in den Alpen schon Seinesgleichen sucht. Wer sie von Südtirol aus mit dem Fahrrad in Angriff nimmt, der nimmt oben, in der Schweiz, auf dem Rückweg ins Vinschgau auch gleich noch den Umbrail-Pass mit. Das nächste Mal geht es dann ins Karakorum.
    Wer das Stilfser Joch erobern will, wird oft schon von der Straßenkarte abgeschreckt. Die Serpentinen deuten es an: Fast zweitausend Höhenmeter sind hier zu überwinden, was in den Alpen schon Seinesgleichen sucht. Wer sie von Südtirol aus mit dem Fahrrad in Angriff nimmt, der nimmt oben, in der Schweiz, auf dem Rückweg ins Vinschgau auch gleich noch den Umbrail-Pass mit. Das nächste Mal geht es dann ins Karakorum.Quelle: Delius Klasing/Stefan Bogner/-
  • Der Nufenenpass. Wer aus dem Wallis zu den Seen im Tessin fahren aber die Schweiz nicht verlassen will, der fährt nicht wie die anderen über den Simplon und über Italien, sondern biegt weiter oben, kurz vor der Furka, ab zum Nufenen (2478 Meter), der höchsten rein schweizerischen Straße. Quasi ein Luxuspass also, die Straße wurde auch erst 1964 gebaut.
    Der Nufenenpass. Wer aus dem Wallis zu den Seen im Tessin fahren aber die Schweiz nicht verlassen will, der fährt nicht wie die anderen über den Simplon und über Italien, sondern biegt weiter oben, kurz vor der Furka, ab zum Nufenen (2478 Meter), der höchsten rein schweizerischen Straße. Quasi ein Luxuspass also, die Straße wurde auch erst 1964 gebaut.Quelle: Delius Klasing/Stefan Bogner/-
  • Der Große St. Bernhard. Wo sich einst Heinrich IV. während seines Ganges nach Canossa innerlich auf die Begegnung mit dem Papst vorbereitete, sind heute ermunternde Worte für die Tour-de-France-Cracks auf das Pflaster gemalt. Auf 2469 Meter hinauf musste der König damals. Die Bernhardiner, die ihm einen Schnaps hätten bringen können, gab es damals noch nicht.
    Der Große St. Bernhard. Wo sich einst Heinrich IV. während seines Ganges nach Canossa innerlich auf die Begegnung mit dem Papst vorbereitete, sind heute ermunternde Worte für die Tour-de-France-Cracks auf das Pflaster gemalt. Auf 2469 Meter hinauf musste der König damals. Die Bernhardiner, die ihm einen Schnaps hätten bringen können, gab es damals noch nicht.Quelle: Delius Klasing/Stefan Bogner/-
  • Das Cover des Buches: Stefan Bogner. Escapes. Traumrouten der Alpen. 224 Seiten, 200 Farbfotos, Delius Klasing, 29,90 Euro.
    Das Cover des Buches: Stefan Bogner. Escapes. Traumrouten der Alpen. 224 Seiten, 200 Farbfotos, Delius Klasing, 29,90 Euro.Quelle: Delius Klasing/Stefan Bogner/-