Krebs durch Oralsex - Klartext von Michael Douglas
Monatelang wurde er falsch behandelt, seine schwere Krebserkrankung nicht entdeckt. Nun spricht Schauspieler Michael Douglas über die wahren Gründe für sein Leiden – und bricht ein Tabu.
Michael Douglas hat in einem Interview mit dem britischen „Guardian“ eingeräumt, dass sein Rachenkrebs möglicherweise durch Oralsex verursacht wurde. In dem Interview war er gefragt worden, ob er seinen starken Zigaretten- und Alkoholkonsum bereue, weil beides wahrscheinlich seinen Krebs ausgelöst hätte.
Überraschend offen antwortete der Schauspieler: „Nein. Ohne ins Detail gehen zu wollen, kann ich sagen, dass diese spezielle Krebsart durch den HPV-Virus (Humanes Papillomavirus) verursacht wird, und den holt man sich beim Cunnilingus.“
Der 68-Jährige, der derzeit als der extravagante Entertainer Liberace im Film „Behind The Candelabra“ zu sehen ist, betonte, die Krebserkrankung habe nichts mit übermäßigem Trinken oder Rauchen zu tun.
„Ich hatte mir Gedanken gemacht, ob der Krebs nicht durch den Stress wegen der Inhaftierung meines Sohnes ausgelöst wurde“, sagte Douglas weiter mit Blick auf die Verurteilung seines Sohnes Cameron wegen Drogenbesitzes und Drogenhandels zu zehn Jahren Haft.
„Aber ja, es ist eine sexuelle übertragbare Krankheit, die den Krebs auslöst.“ Augenzwinkernd fügte der Schauspieler hinzu: „Und wenn man es hat, ist Cunnilingus auch die beste Medizin dagegen.“
Douglas promotet seinen neuen Film
Douglas hatte seine Krebserkrankung 2010 öffentlich gemacht. Laut dem Schauspieler ist der Krebs heute, drei Jahre nach seiner Diagnose, dank einer Chemotherapie und Bestrahlungen besiegt. Bei dieser Krebsform komme er bei 95 Prozent der Fälle nicht wieder zurück, sagte der zweifache Oscar-Preisträger.
Verschiedene medizinische Studien weisen auf einen möglichen Zusammenhang zwischen Oralsex und Rachenkrebs hin. Eine HPV-Infektion ist auch in 99 Prozent der Fälle Auslöser von Gebärmutterhalskrebs.
Douglas ist der Ehemann von Schauspielerin Catherine Zeta Jones. Das Paar hat zwei Kinder im Alter von zehn und zwölf Jahren. Douglas hat außerdem Sohn Cameron aus einer früheren Ehe. Cameron Douglas war zunächst zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Die Strafe wurde auf zehn Jahre erhöht, weil er auch im Gefängnis mit Drogen dealte.
Der Krebs wurde bei Douglas im August 2010 diagnostiziert. Er hatte monatelang Beschwerden im Rachenbereich, die mit Antibiotika behandelt wurden, da die Ärzte den Tumor nicht entdeckten. Erst nach Monaten konsultierte er einen befreundeten Arzt in Montreal, einen Spezialisten für den Mund- und Rachenraum. Dieser entdeckte den Schmerzen verursachenden, walnussgroßen Tumor an der Zungenwurzel.
Er nahm 20 Kilogramm ab
Douglas ließ sich bestrahlen und unterzog sich einer Chemotherapie. Er weigerte sich, sich künstlich ernähren zu lassen, sondern nahm ausschließlich Flüssignahrung zu sich. Er nahm 20 Kilogramm ab. Seit über zwei Jahren ist Douglas nun frei von Krebs, lässt sich aber weiterhin alle sechs Monate durchchecken.
HPV ist ein durch Geschlechtsverkehr übertragbarer Virus, der auch als Auslöser von Gebärmutterhalskrebs, Analkrebs und von Genitalwarzen bekannt ist. Auch hinter der steigenden Zahl der oralen Krebsarten vermuten Wissenschaftler HPV.
Es wird gemutmaßt, dass sich wandelnde sexuelle Gewohnheiten diesen Anstieg mit verursachen. Durch die Angst vor Aids sind andere sexuelle Praktiken im Vormarsch und ergänzen oder verdrängen den normalen Geschlechtsverkehr. Wissenschaftliche Studien ergaben jüngst, dass von 1316 Patienten mit Mundkrebs 57 Prozent HPV-positiv waren.