Hannah Arendt
„Die Welt“ bietet Ihnen aktuelle Nachrichten, Hintergründe und Bilder zum Leben und Werk der Philosophin Hannah Arendt.
Die politische Theoretikerin und Philosophin kam am 14. Oktober 1906 in Linden bei Hannover als Tochter säkularer Juden zur Welt.
Frühe Beschäftigung mit Philosophie
Nach dem frühen Tod des Vaters wuchs sie mit ihrer Mutter in Königsberg auf. Schon als Jugendliche verkehrte sie dort in intellektuellen Kreisen und begann im Alter von 14 Jahren, die Schriften der klassischen und zeitgenössischen Philosophen zu studieren.
Nach dem Abitur in Königsberg studierte sie ab 1924 in Marburg, Freiburg und Heidelberg Philosophie, Evangelische Theologie und klassische Philologie. Zu ihren Lehrern gehörten unter anderem Martin Heidegger und Karl Jaspers, bei dem sie 1928 promovierte.
Flucht vor den Nazis 1933
Als Jüdin beobachtete und dokumentierte sie die Machtergreifung der Nationalsozialisten Anfang der 1930er Jahre. Angesichts der zunehmenden Judenverfolgung wurde sie in dieser Zeit erstmalig politisch aktiv. Nachdem sie im Juli 1933 acht Tage in Gestapo-Haft war, floh sie nach Frankreich, später emigrierte sie in die USA. Von den Nationalsozialisten wurde sie 1937 ausgebürgert. 1951 erhielt sie die amerikanische Staatsbürgerschaft.
Beiträge zur politischen Theorie
Als Wissenschaftlerin und Publizistin hat sie zahlreiche wichtige Beiträge für die politische Theorie insbesondere zur Totalitarismusforschung veröffentlicht. Dabei setzte sie sich zeitlebens mit dem Nazi-Regime und der Entstehung des Holocausts auseinander. Mit ihrer im Rahmen des Eichmann-Prozesses veröffentlichten These der “Banalität des Bösen” löste sie eine internationale Kontroverse aus.
Ihre Hauptwerke sind die Schriften “Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft” (1951) und “Vita activa oder vom tätigen Leben” (1958).
Arendt starb am 4. Dezember 1975 in New York.