Gute Gründe, Kindern ein Laufrad zu schenken, gibts viele – doch im Laufrad-Test der Stiftung Warentest sind viele Modelle mangelhaft. Meist wegen Schadstoffen.
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- Testergebnisse für 13 Kinderlaufräder 12/2021
- Testergebnisse für 15 Kinderlaufräder 12/2018
Liste der 28 getesteten Produkte
Gute Kinderlaufräder sind rar
Im aktuellen Laufrad-Test der Stiftung Warentest (12/2021) waren 10 der 13 geprüften Laufräder zu sehr mit Schadstoffen belastet. Einige offenbarten im Test weitere Sicherheitsrisiken, etwa Verletzungsgefahren für Kinder und Haltbarkeitsprobleme.
In Noten heißt das: Zehn sind mangelhaft, unter ihnen auch teure Laufräder und Modelle namhafter Anbieter. Vergleichen lohnt sich also: Nur drei Kinderlaufräder im Test bekommen von uns grünes Licht. Zwei sind gut, eins fährt befriedigend ins Ziel. Insbesondere der Testsieger und das zweite gute Laufrad zeigen: Fahrspaß geht auch robust und sicher.
Etwas mehr Auswahl haben Eltern durch drei gute, noch erhältliche Modelle, die wir bereits 2018 geprüft haben (siehe test 12/2018), darunter der damalige Testsieger.
Das bietet der Laufrad-Test der Stiftung Warentest
- Testergebnisse. In den Tabellen finden Sie die Bewertungen der Stiftung Warentest für 28 Kinderlaufräder aus unseren Tests 12/2021 und 12/2018, darunter Modelle von Puky, Hudora und Kokua. Geprüft haben wir Laufräder mit Rahmen aus Holz, Stahl-, Alu- und Magnesiumlegierungen (Preise: 35 bis 209 Euro). Die meisten eignen sich für Kinder ab zweieinhalb Jahren. Prüfpunkte im Laufrad-Test waren Fahren, Sicherheit, Haltbarkeit, Handhabung und Schadstoffe.
- Kaufberatung und Tipps. Wir sagen, welches Laufrad sich für welche Größe des Kindes eignet, ob Bremse, Trittbrett oder höhenverstellbarer Lenker sinnvoll sind und wie Ihr Kind am sichersten unterwegs ist.
- Heftartikel. Sie erhalten Zugriff auf das PDF zum aktuellen Testbericht sowie das PDF des Vorgängertests aus test 12/2018.
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Unser Laufrad-Test: Von Kita bis Labor
Im Auftrag der Stiftung Warentest haben 20 Kita-Kinder alle Laufräder ausprobiert. So konnten wir die Fahreigenschaften der Laufräder in der Praxis prüfen. Die rund dreijährigen Mädchen und Jungen fuhren ausgiebig Probe. Sie fuhren Slalom und auf unterschiedlichsten Untergründen und Wegen. Selbstverständlich mit Helm und unter den Augen unserer Experten. Sie beobachteten die Kinder mit den Laufrädern im Test, protokollierten ihre Fahrmanöver, Vorlieben und Probleme.
Die Fachleute der Stiftung Warentest bewerteten außerdem, ob die Laufräder ergonomisch, gut im Handling und sicher sind. In einem anspruchsvollen Dauertest prüften wir die Belastbarkeit der Laufräder im Labor (siehe So haben wir getestet).
Schadstoffe bremsen den Fahrspaß
Um herauszufinden, welches Laufrad auch sicher ist, was die Schadstoffe angeht, haben wir Griffe, Sättel und Reifen im Prüflabor untersucht. Mit ernüchterndem Ergebnis: Zehn Laufräder sind mangelhaft, weil sie kritische Mengen an Schadstoffen in Griffen, Sattel oder Reifen enthalten − ein Modell sogar in all diesen Teilen.
Meist handelt es sich um polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, kurz PAK, von denen einige krebserzeugend, fruchtschädigend oder erbgutverändernd wirken können. Außerdem wiesen wir kritische Mengen problematischer Phthalat-Weichmacher, Flammschutzmittel und kurzkettiger Chlorparaffine nach.
Akut giftig sind die gefundenen Mengen nicht. Langfristig können sie aber schädlich wirken. Uns leitet die Auffassung: Kleine Kinder sollten möglichst wenig mit solchen Schadstoffen in Berührung kommen. Daher bewerten wir streng.
Tipp: In unseren FAQ PAK und FAQ Phthalate finden Sie Antworten auf die wichtigsten Fragen zu den Schadstoffen.
Video: Kinderlaufräder im Test
Beim Laden des Videos erhebt Youtube Daten. Hier finden Sie die test.de-Datenschutzerklärung.
Sollte ein Laufrad eine Bremse haben?
Kaum Vorteile in puncto Sicherheit bietet eine Bremse am Laufrad für Kinder. Steigen die Kleinen schon früh aufs Laufrad, können sie Gefahren oft noch nicht einschätzen und eine Bremse nicht richtig einsetzen.
Deshalb prüfen wir nur Kinderlaufräder ohne Bremse. Im Affekt funktioniert „Füße auf den Boden“ ohnehin intuitiver und besser.
Macht Zubehör das Kinderlaufrad sicherer?
Ein Trittbrett zum Beispiel ist gut, um die müden Beinchen mal auszuruhen. Lenker und Sitz sollten höhenverstellbar sein, damit das Laufrad mitwächst. Welches Zubehör ansonsten sinnvoll und was nicht notwendig ist, steht in unseren Tipps für den Laufrad-Kauf.
Ein absolutes Muss für die Sicherheit aber sind feste Schuhe und ein robuster Kinderfahrradhelm.
Sind Laufräder gut für Kinder?
Wenn Kinder erst einmal sicher laufen und das Gleichgewicht halten können, spricht viel dafür, sie mit einem empfehlenswerten Laufrad fahren zu lassen.
Spielerisch lernen. Bei Wettrennen und Erkundungsfahrten lernen sie Koordination, Balance und das Gefühl für Geschwindigkeit. Beim Familienspaziergang halten sie locker Schritt, statt hinterher zu trotten. Den Umstieg aufs Fahrrad macht das Laufrad oft und im wahrsten Sinne des Wortes zum Kinderspiel.
Vielseitig sein. Das Laufrad sollte nicht vollständig das Laufen oder andere Bewegungen ersetzen. Die Kleinen sollten auch zu Fuß gehen, klettern und herumtoben, damit sich der Körper gut entwickeln kann. Laufradfahren sollte eine von vielen Bewegungsformen sein. Geht es aber weiter weg, zum Sonntagsausflug beispielsweise, bietet es sich an, das Kind auf dem Fahrrad zu transportieren. Ob Lastenrad, Fahrradanhänger oder Fahrradsitz – womit es am sichersten ist, steht in unserem Special Kindertransport mit dem Fahrrad.
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- Es gilt als robust und naturnah. Tatsächlich fanden wir im Test sicheres, fair hergestelltes Holzspielzeug. Doch nicht jedes überzeugt. Einige sind schadstoffbelastet.
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- Schadstoffe, Sicherheitsmängel und eine gebrochene Deichsel. Kein Fahrradanhänger im Test konnte insgesamt überzeugen. Einzelne sind sogar in mehreren Punkten mangelhaft.
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- Die Stiftung Warentest hat klingendes und sprechendes Spielzeug getestet − Puppen, Action-Figuren, sprechende Plüschtiere. Unter den 23 geprüften Produkten sind...
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Kommentarliste
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
@hdampf: Leider haben wir das Ihnen angefragte Laufrad in unserem letzten Test nicht untersucht, so dass wir keine Aussagen zur möglichen Schadstoffbelastung der aktuell verkauften Laufräder machen können. Ihre Nachfrage nehmen wir gerne als Testwunsch auf.
Hallo zusammen,
gibt es Erfahrungen über die Schadstoffbelastung von aktuelleren Cube Cubie 120 Modellen?
Im Test aus dem Jahr 2018 schnitt das Cube Cubie 120 in der Kategorie Schadstoffbelastung mangelhaft ab.
Leider war das Laufrad beim Test aus dem Jahr 2021 nicht mehr mit dabei.
Vielen Dank.
@blackhawk: Vielen Dank für den Testwunsch, den wir gerne aufgenommen und an das zuständige Untersuchungsteam und an unser Planungsgremium weitergeleitet haben. Ob und wie schnell sich diese Anregung realisieren lässt, können wir nicht genau sagen, aber Tretroller sind nun registriert.
Hallo,
Roller für Kinder (auch nicht mehr so kleine) sind längst im "Mainstream" angekommen. Wird dazu auch bald ein Test erscheinen?
Danke vorab!
@swt_u: Generell können wir zu den Anbieterangaben nichts sagen, wir beziehen uns bei den von uns getroffenen Angaben auf unsere Messungen. Bezogen auf die Schrittlänge passt ein Laufrad, wenn das Kind auf dem Sattel sitzt und mit gestreckten Beinen die Füße flach auf den Boden stellen kann. Basierend auf die niedrigste und höchste einstellbare Sattelhöhe liegt der Bereich beim Puky LR Light ca. zwischen 34 – 42 cm. Diese können Sie bei Ihrem Kind messen, indem Sie ein Buch so weit oben, wie möglich, zwischen die Beine klemmen und von der Oberkante des Buches gerade runter zum Boden messen. Wenn möglich ist auch eine Probefahrt beim Händler zu empfehlen.