Bing oder Google? Nutzerzahlen und Werbewirkung im Vergleich 0 997

Bei Suchmaschinen denken die meisten sofort an Google. Das ist kein Wunder, denn mit rund 80 Prozent aller stationären Suchanfragen und sogar 90 Prozent bei mobilen Suchen beherrscht der Marktführer unter den Suchmaschinen das Feld souverän. Und dennoch: Mit Bing, der Suchmaschine von Microsoft, gibt es eine ebenbürtige Alternative.
Bing oder Google

Bevor man sich als Unternehmen für ein Profil bei Bing oder Google entscheidet, sollte man allerdings die wesentlichen Unterschiede kennen. Welche Strategien stehen jeweils dahinter, wie groß ist die Reichweite und wie hoch sind die Kosten für Anzeigen?

Bing oder Google: Welche Strategien sie jeweils verfolgen

Die Suchmaschine ist die zentrale Anlaufstelle im Internet und damit der Ausgangspunkt von fast allen Online-Aktivitäten. Während Google mit seinen vielen Services vor allem mobile Nutzer über Android anspricht, ist Windows bei Desktop-PCs das weitverbreiteste Betriebssystem. Dahinter steht der Microsoft-Konzern, der sich neben dem Personal Computing inzwischen vor allem auf die Bereiche Cloud-Technologie und Produktivität in der Arbeitswelt konzentriert. 

Was die wenigsten wissen: Die Technologie von Bing kommt nicht nur in der Suchmaschine zum Einsatz, sondern beispielsweise auch in Amazons Sprachassistentin Alexa sowie in den Systemen prominenter Automobilhersteller wie BMW und Nissan.

Welche Reichweiten erzielen Bing und Google?

Google ist vor allem aufgrund der großen Reichweite attraktiv. Dennoch: Bing konnte hier in den vergangenen Jahren bei Desktop-Suchen in Deutschland deutlich aufholen und kann hier inzwischen auf einen Marktanteil von 13 Prozent verweisen. In anderen Ländern liegt der Marktanteil sogar noch höher. So erfolgen in Frankreich 19 Prozent und in Großbritannien sogar 25 Prozent der Suchen im Desktop-Bereich über Bing. Dank der tiefen Integration in die Produkte von Microsoft, also den mit Windows 10 ausgelieferten Browser Edge und der Sprachassistentin Cortana und strategischen Partnerschaften mit Apple und Amazon bestehen gute Aussichten auf den weiteren Ausbau dieser Marktanteile. Last but not least gibt es weltweit 700 Millionen Geräte mit Windows 10 als Betriebssystem und 1,5 Milliarden Anwender, die täglich damit arbeiten. Man muss aufgrund dieser Fakten bezüglich der Reichweite für sich entscheiden, ob man auf Bing oder Google werben möchte.

Zielgruppen – An wen sich die Suchmaschinen richten

Verbreitet ist die Annahme, dass nur ältere Semester mit Bing surfen. Also Nutzer, die weniger online-affin sind und nur ab und zu im Internet einkaufen. Auswertungen haben ergeben, dass User über 35 in Bing tatsächlich häufiger anzutreffen sind, was allerdings noch nichts über das Kaufverhalten aussagt. Denn für Werbetreibende ist es interessant zu wissen, dass das Einkommen von Bing-Surfern höher liegt und sie online mehr Geld ausgeben als andere Nutzer, die im Internet nach etwas suchen. Die Klicks aus Bing scheinen effektiver zu sein als Klicks aus Google. Ebenfalls interessant ist, dass 25 Prozent aller Klicks auf Bing ausschließlich von Bing-Nutzern stammen, also Nutzern, die ausschließlich auf Bing unterwegs sind und Google dagegen nicht nutzen. Um eine Entscheidung für Bing oder Google treffen zu können, sind natürlich auch die Anzeigenpreise entscheidend. Wir möchten diese hier kurz beleuchten.

Preise für Anzeigen in Microsoft Advertising und Google Ads

CPC – Costs per Click (Klickpreise)

Viele Werbetreibende fragen sich, ob Bing-Ads für sie eine lohnenswerte Alternative zu Google bieten. Um diese Frage beantworten zu können, hilft ein Blick auf die Klickpreise. In der Tat gibt es hier große Unterschiede, die je nach Branche signifikant sein können. Bei Reisen, B2B oder Bildung treten Unterschiede am deutlichsten hervor. Weniger starke Klickpreisdifferenzen gibt es dagegen im Onlinehandel. Hier sind die Preise nahezu identisch. Deshalb sollten vor der Entscheidung Bing oder Google weitere Kennziffern wie beispielsweise die Click-trough-rate (CTR) herangezogen werden.

CTR – Click-through-Rate (Klickrate)

Die Klickrate (CTR) sagt etwas über das Verhältnis zwischen der Anzahl der Klicks und der Anzeigenimpressionen aus. Es geht hier also um die Relation zwischen der Einblendehäufigkeit von Sponsorenlinks und Werbebannern und der Klickhäufigkeit. Hierzu wird die Anzahl der Klicks auf eine Anzeige durch die Anzahl der Impressionen dividiert. Erhält ein Werbebanner beispielsweise 10 Klicks und wird 500 Mal angezeigt, beträgt die Klickrate 2 Prozent.

Interessant zu wissen: Bei vielen Themen und Branchen liegen die Klickpreise in Bing niedriger als bei Google. Betrachtet man die Bereiche Gesundheit oder Auto, sind es sogar bis zu 60 Prozent. Trotz der niedrigeren Preise weisen diese Branchen sogar noch eine deutlich höhere Klickrate auf. Nutzer profitieren als doppelt wenn es um die Frage Bing oder Google geht: von niedrigeren Preise und höheren Klickraten.

Fazit zu Bing oder Google

Bei der Entscheidung, auf Bing oder Google zu werben, sollte man nicht nur auf die Nutzerzahlen schauen, sondern auch andere Kennzahlen wie die Klickpreise und die Klickrate in den diversen Branchen einbeziehen, denn hier sind beträchtliche Kompensationen möglich. So lassen sich geringere Zugriffszahlen oftmals durch effektive Klickraten und niedrigere Klickpreise mehr als wettmachen. Es lohnt sich also, genauer hinzusehen.

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Ana Karen Jimenez ist Redakteurin beim Deutschen Coaching Fachverlag und hat ihren Bachelor in Literaturwissenschaften und Spanisch an der Eberhard Karls Universität Tübingen abgeschlossen. Sie ist in den Magazinen für lesenswerte Ratgeber und vielfältige Kundentexte verantwortlich.

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