Nachdem wir von unserem langen Abstecher auf die Kanaren (Fuerteventura & Teneriffa) gut zurück auf dem spanischen Festland angekommen sind, geht unsere Reise gemächlich der Mittelmeerküste entlang nordwärts. So kommen wir als nächsten grossen Stopp in Málaga an.
Málaga bereisen wir etwas anders als die bisherigen Städte. Freunde aus der Schweiz kommen zu uns zu Besuch beziehungsweise machen wir eine Woche gemeinsam Ferien in dieser Stadt. Entsprechend haben wir uns einen Platz bei einem Flughafen-Parking für Ben gebucht und können so für eine Woche in einer Ferienwohnung unterkommen.
Flughäfen sind für alle Vanreisenden ein guter Anlaufpunkt, wenn der Camper mal für eine längere Zeit gut behütet abgestellt werden soll. Mit dem überwachten Flughafen-Parking mussten wir uns keine Sorgen über einen Einbruch oder Parkschaden machen während dieser Woche. Wir haben pro Tag etwas unter 10 Euro bezahlt, was es uns definitiv wert war für die sorgenfreie Woche. Ausserdem gibt es einen kostenlosen Shuttle vom Parking zum Flughafen und zurück.
Historisches Zentrum Málaga
Unsere Wohnung für eine Woche Málaga ist mitten im historischen Zentrum gelegen. Richtig angenehm, zur Haustüre raus und wir sind direkt in der Fussgängerzone. Das hat für eine begrenzte Zeit wirklich seinen Reiz. Das historische Zentrum von Málaga bietet alle Facetten eines Städtetrips. Shopping, Sightseeing und gemütliches Einkehren in Restaurants sowie Kultur: Alles ist fussläufig erreichbar. Dies alles ist mit schön erhaltenen älteren Gebäuden umrahmt. Das macht den Aufenthalt noch schöner.
Wir geniessen die Zeit zu viert – wir gehen öfters auswärts essen als sonst, haben viel Zeit zum Reden und können die Gesellschaft richtig auskosten. Die Stadt eignet sich besonders gut, da die ganze Altstadt mit vielen Restaurants und Tapas-Bars übersäht ist.
Santa Iglesia Catedral Basílica de la Encarnación
Natürlich dürfen ein-, zwei Sehenswürdigkeiten bei unserem Besuch nicht fehlen. In einer Woche haben wir auch genügend Zeit dafür. Die Kathedrale ist besonders für Mimi wie gewohnt ein Muss. Schon schlendern wir durch die gedimmten Räume der Kathedrale.
Die Kirche ist in einem sehr schönen Renaissance-Stil errichtet worden, jedoch wegen Geldmangel nie ganz fertig gestellt worden. Auch heute noch ist der Geldmangel ein Thema, so muss zum Beispiel das Dach dringendst renoviert werden, aber obwohl ein Grossteil durch Steuergelder finanziert wird, reichen die Finanzen anscheinend nicht ganz aus. Da fragt man sich direkt, für was denn die Eintrittsgelder genutzt werden.
Eintritt: 8€/Erw. , 5€/Kind bis 17 Jahre
Für Besichtigung des Dachs zusätzlich 3€
ganzjährlich Mo-Sa 10.00-18.00 Uhr, So 14.00-18.00Uhr
Alcazaba von Málaga
Die Festung, oder eben Alcazaba, liegt direkt an das historische Zentrum angrenzend auf einem Hügel. Die Luft ist vor dem Mittag noch angenehm kühl so, dass wir nicht komplett durchgeschwitzt oben ankommen. Die alten Räume und restaurierten Ruinen der Stadtfestung sind eindrücklich. Die Aussicht ist jedoch auch sehr spannend. So nutzen wir die Gelegenheit nicht nur die alte Festung anzusehen, sondern immer wieder auf das direkt vor uns liegende Mittelmeer zu schauen. Der Hafen ist von hier oben auch gut ersichtlich. Das ist ein wenig schade, denn Málaga hat einen grossen Industriehafen, der trübt ein wenig die Szenerie da er direkt an der Küste vor dem historischen Zentrum liegt.
Attraktionen rund um Málaga
Málaga ist ideal gelegen um als Ausgangspunkt für Erkundungen in der Umgebung zu machen. Es fahren viele Buse zu den umliegenden Attraktionen und es gibt auch viele Autovermietungen.
Wir haben uns für ein Auto entschieden, da wir so flexibler sind und mehr anschauen können.
Nerja, Playa de Burriana
Auf dem Weg zu einem anderen, sehenswerten Dorf nahe an der Küste kommen wir bei Nerja vorbei. Diese Ortschaft ist besonders wegen dem angeblich schönsten Strand an der ganzen Mittelmeerküste von Spanien bekannt: Dem Playa de Burriana. Wir nehmen einen kurzen Augenschein, für ein Bad ist es noch zu früh im Jahr. Die Strandpromenade ist mit touristischen Restaurants gefüllt und nur wenige haben Anfang März geöffnet. Die Vorbereitungen für die Touristensaison läuft, aber so wirklich einladend wirkt Nerja auf uns nicht.
An dem mag auch der kleine, historische Kern von Nerja nichts ändern. Wir sind schneller als erwartet wieder auf dem Weg zu unserem eigentlichen Ziel: Frigiliana
Frigiliana
Dieses Bergdorf ist wohl das gepflegteste, typische Bergdorf in ganz Andalusien. Es liegt einige Kilometer im Landesinnern von der Mittelmeerküste entfernt. Das Dorf selber ist für touristische Fahrzeuge gesperrt. Wir parkieren direkt unterhalb und steigen durch die liebevoll hergerichteten Gassen zum höchsten Aussichtspunkt des Dorfes hoch.
Der Weg führt uns über altes Kopfsteinpflaster an den weissen Häusern vorbei. Jedes Haus hat in einem individuellen, bunten Farbton gestrichene Fensterläden und Türen. Das ist wunderschön. Damit nicht genug: Die Einwohner hübschen das Erscheinungsbild ihres Dorfes zusätzlich mit vielen Topfpflanzen und liebevoll hergerichteten Innenhöfen auf. Dieser Besuch hat viele schöne Eindrücke für uns parat. Wir sehen uns fast nicht satt an Frigiliana.
Die Aussicht vom hoch gelegenen Aussichtspunkt über all die Ziegeldächern auf den weissen Häusern mit dichtem Wald und dem Mittelmeer im Hintergrund ist atemberaubend. In so einem Bergdorf lässt sich’s sicher leben. Man muss halt nur mit den riesigen Touristenströmen im Sommer zurechtkommen. Damit wir die Aussicht noch einen Moment länger verinnerlichen können gönnen wir uns einen Aperitif auf einer der Terrassen im Dorf. So lassen wir den Aufenthalt in Frigiliana ausklingen.
Ronda
Zu viert im Mietauto können wir ein weiteres Erlebnis aus dem Umland von Málaga in Ronda mitnehmen. Die Puente Nueveo ist eine eindrückliche, alte Brücke, die die zwei Teile der Stadt Ronda miteinander verbinden. Die Schlucht ist extrem tief und damit ist der Ausblick von der Brücke hinunter richtig eindrücklich. Auch die Stadt Ronda kann in ihrem historischen Zentrum mit alten Gebäuden und einem angenehmen spanischen Flair überzeugen. Dieser Ort lädt zum Verweilen ein, wir wollen jedoch am gleichen Tag noch weiter. Also fahren wir zum nächsten Ziel.
Castillo de Castellar de la Frontera
Alleine die Fahrt zwischen Ronda und dem Castillo de Castellar ist eine Fahrt ins Landesinnere wert. Zwischen Ronda und Catillo de Castellar liegt das Naturschutzgebiet Sierra de Grazalema. Korrekterweise führt die Route nicht durch das Naturschutzgebiet, aber genau entlang der Grenze zum Naturschutzgebiet. Dem herausragenden Panorama bei der Anfahrt tut dies keinen Abbruch. Die hügelige, teilweise karge Landschaft wird immer wieder durch typische weisse Häuser in kleinen Dörfern unterbrochen. Die Strasse ist eben wegen den Hügeln recht kurvig und so neben der Aussicht auch interessant zum Befahren.
Das Castillo de Castellar erreichen wir zu vorgeschrittener Stunde gegen Ende Nachmittag. Im flachen, orangen licht thront das Schloss Castillo de Castellar de la Frontera vom Hügel herab. Der Schlosshof ist frei zugänglich und wir spazieren durch die engen Gassen zwischen den Gebäuden innerhalb der Schlossmauern. Das Schloss ist jedoch noch im touristischen Winterschlaf. Die Restaurants haben bei unserem Besuch nicht geöffnet, so nehmen wir die vielen Gassen in Augenschein und fahren danach weiter.
Besonders zu erwähnen ist noch der Ausblick vom Schlosshügel über den nahe gelegene See Embalse del Guadarranque. Die dicht bewaldeten Hügel rund um den See mit dem schönen Schattenspiel der tiefliegenden Sonne ergeben ein einzigartiges Panorama. Für das Schloss und nicht minder für die Aussicht hat sich der Abstecher zum Castillo de Castellar allemal gelohnt.
Weitere Attraktionen rund um Málaga
Caminito del Rey
Diese Wanderung durch ein eindrückliches Flusstal und über eine alte Brücke hätten wir gerne zu Viert erlebt. Leider haben wir nicht im Traum daran gedacht, dass diese Wanderung einerseits ausgebucht und andererseits überhaupt mit einem Eintritt versehen ist. So verpassen wir leider dieses Erlebnis. Wichtig: Für die Anfahrt wird entweder ein Auto oder eine geführte Busreise benötigt, da der Startpunkt der Wanderung gute 60km ausserhalb der Stadt liegt. Und mindestens 3 Monate im Voraus reservieren! Zur Hochsaison im Sommer womöglich noch früher.
Alhambra – Granada
Ein weiterer Touristenmagnet in der Region Málaga ist die Alhambra in Granada. Es ist eine eindrückliche Stadtburg im maurischen Stil in der nächsten grossen Stadt Granada. Die Planung ist auch hier matchentscheidend. Auch diese Attraktion ist während unseres Besuchs in Málaga ausgebucht da wir keine Tickets im Voraus gebucht hatten. Sehr schade – so fallen zwei eindrückliche Attraktionen aufgrund von administrativen Hürden weg.
Wichtig bei einem Besuch in Málaga: Bucht eure Tickets für den Caminito del Rey und die Alhambra in Granada unbedingt im Voraus. Auch zur Nebensaison!
Málaga ist eine hervorragende Stadt, um sich für einen Besuch nicht nur des historischen Zentrums aber auch der umliegenden Attraktionen einzuquartieren. Natürlich gibt es auch in Málaga selber noch viel mehr zu sehen und zu erleben als wir es hier beschreiben. Jedoch haben uns an dieser Woche in Málaga ebenso die Tagesausflüge ins andalusische Umland gut gefallen. Ein Städtetrip hierhin können wir auf jeden Fall empfehlen!
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