Die Herausforderung: Unterschiedliche Bereitstellung erschwert das Management von Anwendungen
Von Gas über Strom und Wasserstoff bis hin zu Biomethan – Uniper erzeugt und handelt die verschiedensten Arten von Energie und ist weltweit aktiv in einer sehr regulierten Branche. Denn Erzeugung und Handel im Energiesektor sind zahlreichen gesetzlichen Vorgaben unterworfen. Diese Vorgaben reichen von internen Kontrollsystemen über Sicherheitsstandards bis hin zu Risikomanagement und Liquiditätsanforderungen – sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene.
Die Regularien haben dabei immer auch Auswirkungen auf die IT: So dürfen besonders schützenswerte Daten, beispielsweise zum Betrieb oder zur Wartung von Kraftwerken, nicht in der Public Cloud gehostet werden. Zugriff und Zugang sind hier höchstvertraulich. Gleiches gilt für die Anwendungen, die diese Daten nutzen. „Viele Applikationen können wir bereits heute in der Public Cloud hosten, aber sechs bis acht Prozent stellen wir weiterhin On-Premises bereit – entweder, weil gesetzliche Vorgaben es so vorsehen, oder weil geschäftskritische Anwendungen dies technisch erfordern“, sagt Hans Pezold, SVP Information Technology und Managing Director der Uniper IT GmbH. „Letzteres betrifft zum Beispiel IoT-Sensoren an Kraftwerken, bei denen die Daten vor Ort verarbeitet werden, um Geschwindigkeitsverluste zu vermeiden.“ Unabhängig davon, ob die Anwendungen in der Public Cloud oder lokal gehostet werden – sie müssen von der IT des Unternehmens standardisiert, stabil und sicher betrieben und gewartet werden können.
Eine Herausforderung, denn Uniper setzt seit 2016 auf eine Single Cloud Strategie mit Microsoft Azure. „Wir haben uns nach der Abspaltung von E.ON nicht für ein eigenes Rechenzentrum, sondern für die Modernisierung mit der Public Cloud entschieden“, berichtet Hans Pezold. „Wir wollten uns weiter auf unsere Kernkompetenz als Energieunternehmen fokussieren – und dafür bietet die Cloud die entscheidenden Vorteile bezüglich Kosten, Performance und Sicherheit.“ Zusätzlich profitiert Uniper von der hohen Automatisierung, der schnellen Bereitstellung von Services sowie der Skalierbarkeit und Flexibilität von Azure. Es galt also, diese beiden Welten miteinander zu verbinden. „Für uns war wichtig, dass wir die neue Lösung schnell implementieren und neue Services liefern können, ohne uns zusätzliches Know-how aneignen zu müssen“, sagt Tamás Stolcz, Cloud Architect Lead bei der Uniper IT GmbH. „Wir wollten eine Lösung aus einer Hand und die Integrationsfähigkeiten von Azure nutzen. Deshalb war die Entscheidung für Azure Stack HCI und Azure Arc als technologische Basis für uns der logische Schritt.“
Die Lösung: Ein Armaturenbrett für alle Anwendungen auf Basis von Azure Stack HCI und Azure Arc
Uniper verwaltet seine IT-Ressourcen heute einheitlich in einem integrierten Gesamtsystem – unabhängig davon, ob die Ressourcen zentral in der Public Cloud oder dezentral vor Ort vorgehalten werden. Alle Daten werden über Azure Arc und Azure Monitor gebündelt, in ein einheitliches Format konvertiert und am Ende in einem IT-Dashboard zur Verfügung gestellt. Azure Stack HCI ermöglicht dabei die hybride Nutzung von Cloud Services im On-Premises-Umfeld. Das einfache Updaten von Software und Hardware erfolgt über integrierte Azure Komponenten, sodass Downtimes auf ein Minimum reduziert werden können.
Die eingesetzten Systeme von Dell Technologies sind dabei perfekt auf das integrierte System abgestimmt. „Azure Stack HCI hat spezielle Anforderungen“, erklärt Elmar Szych, Cloud Solution Architect bei Dell Technologies. „Deshalb entwickeln wir unsere Lösungen gemeinsam mit Microsoft stetig weiter und werden dafür auch zertifiziert. Gleichzeitig übernehmen wir die komplette Wartung, damit sich Uniper weiter auf seine Kernkompetenz konzentrieren kann.“ Neben der Hardware war für Hans Pezold und sein Team entscheidend, dass das Projekt auch international ausgerollt werden konnte. Dafür braucht es einen Partner, der genau das ermöglicht: „Dem Bedarf nach einem europaweiten Management konnten wir mit unserem internen Projektteam und einem zentralen Projektleiter problemlos nachkommen“, sagt Johannes Wolf, Team Lead Sales - Core & Hybrid Infrastructure bei IT-HAUS.
Die Vorteile waren für die IT schnell spürbar: „Unsere neue hybride Lösung ist wie ein einheitliches Bedienpanel mit Lenkrad fürs Auto. Wir schalten es an und fahren los. Und zwar egal welches Auto, welches Fahrzeugmodell – oder in unserem Fall, welche Art von Applikation – dahintersteckt“, erklärt Hans Pezold. „Das Bedienpanel für das Management der Anwendungen ist immer gleich, man fährt also stets in gewohnter Umgebung. Das ermöglicht das einheitliche, standardisierte, stabile und sichere Management aller Anwendungen in einem stark regulierten Markt.“ Gleichzeitig lassen sich vorhandenes Know-how und Kapazitäten effizienter nutzen, da Prozesse nicht mehr neu entwickelt, sondern einfach übertragen werden. Befehle können schneller gestartet, neue Services schneller auf den Markt gebracht und zusätzliche Systeme mit wenigen Klicks zur Verfügung gestellt werden. Durch die Agilität und Skalierbarkeit von Azure Stack HCI kann die Lösung flexibel erweitert und verkleinert werden.
Die einheitliche Managementkonsole in Form von Dashboards zeigt auf einen Blick, welche Anwendung wo gehostet wird, welche Systeme wo laufen und wo möglicherweise Aktualisierungen notwendig sind. „Die Dashboards unserer hybriden Lösung geben uns einen Gesamtblick auf alle Anwendungen. Wir können Daten live einsehen, sortieren und Listen erstellen. So identifizieren wir beispielsweise veraltete Datenbanken und Betriebssysteme sofort und können umgehend darauf reagieren“, sagt Tamás Stolcz. „Auf diese Weise helfen wir anderen Abteilungen dabei, ihre Anwendungen aktuell zu halten.“
Das Fazit von Hans Pezold: „Die hybride Lösung auf Basis von Azure Stack HCI, Azure Arc und den Systemen von Dell Technologies erlaubt uns, die Vorteile und Tools von Azure und der Public Cloud auch On-Premises zu nutzen. Davon können auch Unternehmen in anderen stark regulierten Branchen profitieren.“ Uniper hat die hybride Lösung deshalb an den internationalen Standorten des Unternehmens ausgerollt und ist schon dabei, weitere Azure Services wie Azure Kubernetes Service oder Tools aus den Bereichen IoT und File Sharing zu implementieren.
“Die hybride Lösung auf Basis von Azure Stack HCI, Azure Arc und den Systemen von Dell Technologies erlaubt uns, die Vorteile und Tools von Azure und der Public Cloud auch On-Premises zu nutzen. Davon können auch Unternehmen in anderen stark regulierten Branchen profitieren.”
Hans Pezold, SVP Information Technology und Managing Director, Uniper IT GmbH
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