Einfacher Microsoft Cloud-Zugriff für Hochschulen und Forschung mit OCRE: Virtuelle Praxisübungen an der OTH Regensburg über Azure Virtual Desktop

Die Herausforderung: Den virtuellen Übungsbetrieb sicherstellen

Mit Studiengängen in den Bereichen Natur- und Kulturwissenschaften, Architektur, Bauingenieurwesen, Betriebswirtschaft, Elektro- und Informationstechnik, Maschinenbau, Sozialer Arbeit und Gesundheitswissenschaften sowie Mathematik und Informatik, bietet die OTH Regensburg ihren Studierenden das volle Spektrum des Angebots von Hochschulen für Angewandte Wissenschaften. Der Anspruch der Hochschule ist eine praxisnahe Ausbildung. Ganz nah an der späteren Arbeitswirklichkeit. Schon während des Studiums kommen deshalb Tools und Applikationen zum Einsatz, die in der Wirtschaft eingesetzt werden. 

Seit vielen Jahren setzt die OTH Regensburg auch in der Lehre auf Digitalisierung. „Die Corona-Pandemie hat uns nicht unvorbereitet getroffen“, sagt Prof. Athanassios Tsakpinis, wissenschaftlicher Leiter des Rechenzentrums an der OTH Regensburg. „Wir hatten bereits Erfahrungen mit Videokonferenzsystemen und konnten zu Beginn der Pandemie zügig auf virtuelle Vorlesungen umstellen.“ Eine Herausforderung war es jedoch, den Studierenden auch einen Zugang zu den Übungsräumen der Hochschule mit ihren rund 220 Fachapplikationen zu ermöglichen – die Voraussetzung für die Vertiefung vieler Vorlesungen. 

Um den Betrieb im Sommersemester 2020 sicher zu stellen, entschieden sich Athanassios Tsakpinis und sein Kollege Otto Senft, zuständig für den Serverbereich im Rechenzentrum der OTH Regensburg, für die Virtualisierung der Übungsräume über einen Remote Desktop. Der große Nachteil der Bereitstellung über eine Terminal-Server-Landschaft: Jede Fachapplikation muss auf dem Serverbetriebssystem neu installiert und getestet werden. Aus diesem Grund war das Rechenzentrum auf der Suche nach einer langfristigen Lösung. Denn die virtuellen Übungsräume sollten künftig eine dauerhafte Ergänzung zur Präsenzlehre sein und eine zentrale Rolle im geplanten Hybridmodell spielen.

Da immer mehr Fachapplikationen als Cloud-Lösungen konzipiert werden, lag der Weg in die Cloud über Microsoft Azure und den Azure Virtual Desktop (AVD) nahe. Dank des OCRE Rahmenvertrags ging das schneller als gedacht.

Die Lösung: ein schneller Start in die virtuelle Lehre dank des OCRE-Rahmenvertrags

Der OCRE-Rahmenvertrag gilt als Meilenstein der digitalen Transformation für Hochschul- und Forschungseinrichtungen. Er ermöglicht den unkomplizierten Zugang zu kommerziellen Cloud-Diensten. Seit Januar 2021 wird der OCRE Lizenzvertrag über die nationalen Forschungs- und Bildungsnetzwerke, in Deutschland über das DFN Deutsche Forschungsnetz e.V. angeboten. Im Rahmen eine Vergabeverfahrens wurde die Bechtle AG von GEANT und dem DFN für die Umsetzung des OCRE Lizenzvertrages in Deutschland ausgewählt. Als Rahmenvertragspartner stellt das Unternehmen nun Microsoft Azure Services in neun europäischen Ländern bereit – auch in Deutschland. „Dass wir die Modernisierung der europäischen Forschung als IT-Partner vorantreiben dürfen, ehrt uns sehr“, sagt Marc Schmidt, Teamleitung Public Sector und Verantwortlicher für OCRE bei Bechtle in Deutschland.

Die OTH Regensburg war die erste deutsche Hochschule, die von dem Prozess profitierte. Anfang Februar 2021 wurde mit Azure Active Directory ein zentrales Verzeichnis für die Verwaltung der Studierenden geschaffen, auf dem der Azure Virtual Desktop aufsetzt. Damit waren die technischen Voraussetzungen implementiert. Eigens erarbeitete Skripte ermöglichen nun ein automatisiertes Ein- und Ausschalten der Virtual Desktop Services je nach Bedarf und Auslastungslage. So war das Projekt bereits Anfang April 2021 fertig umgesetzt. „Durch den OCRE-Rahmenvertrag entfällt der Ausschreibungsprozess – dadurch können Projekte schneller anlaufen und die Cloud ist schneller verfügbar“, sagt Otto Senft. „Das, was Microsoft hier anbietet, ist ein Mehrwert für Einrichtungen wie die OTH Regensburg.“ Aktuell läuft der Azure Virtual Desktop im Rahmen eines Pilotprojektes in den Bereichen Informatik, Maschinenbau und Architektur. Bis zum Beginn des Sommersemesters 2022 Mitte März soll die neue Lösung dann für Angebote aller Fachrichtungen zur Verfügung stehen. Auf diese Weise wird die Präsenzlehre durch virtuelle Angebote sinnvoll ergänzt und ermöglicht auch in Zukunft ein schnelles Umschalten auf die virtuelle Lehre.

Noch während der Pilotphase offenbaren sich die Vorteile des Azure Virtual Desktop: „Die Cloud bietet uns deutlich mehr Flexibilität. Unsere Dienste können wir je nach Bedarf zu- oder abschalten. Im Vergleich zu unserer pauschalen Lösung, die immer läuft, sparen wir enorm an Kosten“, sagt Tsakpinis. „Zudem können wir uns durch den Azure Virtual Desktop nun jederzeit an den Bedarf der Hochschule anpassen“, ergänzt Otto Senft. Und eben jene flexible Nutzung von Ressourcen macht den Azure Virtual Desktop für die Bereiche Lehre und Forschung so interessant.