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Dachformen in der Übersicht: Satteldach – Walmdach – Pultdach

Aktualisiert: 01. Apr 2022, Veröffentlicht: 01. Aug 2019 in Bauplanung, Hausbau
Lesedauer 14 Minuten
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Ein Hausdach ist schon lange nicht mehr nur zum Schutz vor der Witterung da. Es ist vielmehr ein besonderes Designelement, das die Optik von Häusern besonders prägt und den Charakter beeinflusst. Allerdings ist nicht alles erlaubt, was dem Bauherrn gefällt. Geht es um die Frage „Satteldach, Walmdach oder Pultdach“, hat auch das örtliche Bauamt ein Wörtchen mitzureden.

Alles auf einen Blick:

  • Grundsätzlich ist bei Dächern zwischen Flachdächern und Steildächern zu unterscheiden. Bei ersteren handelt es sich um geneigte Dächer mit geringem Neigungswinkel von maximal 20 Grad, Steildächer beginnen ab einer Neigung von 21 Grad.
  • Bezüglich der Dachform hat sich in Deutschland das klassische Satteldach durchgesetzt. Es gehört zur am häufigsten verbreiteten Dachform. Allerdings gibt es hier viele Gestaltungsmöglichkeiten, wodurch jedes Satteldach unterschiedlich aussehen kann.
  • Allerdings erfreuen sich traditionelle und historische Dachformen wie das Walmdach, das Zeltdach, das Mansarddach oder Kombinationen daraus immer größerer Beliebtheit.
  • Wer seinem eigenen Haus eher ein modernes Flair verleihen möchte, für den könnten Flach- und Pultdächer die richtige Dachform sein. Allerdings ist nicht jede Dachart in jeder Region gern gesehen. Bauherren sollten sich beim örtlichen Bauamt erkunden, ob ihr Wunschdach auch erlaubt ist, bevor sie die genaue Hausplanung angehen.

Dachformen in der Übersicht

Das Dach ist eines der auffälligsten Merkmale, das den Charakter eines Hauses prägt. Mindestens genauso wichtig wie Farbe und Material der Ziegel ist die Dachform. Ob traditionelles Walmdach, klassisches Satteldach, modernes Flachdach oder historisches Schleppdach: Die Auswahl für Bauherren ist riesig. Besonders, weil die vielen, unterschiedlichen Formen auch noch miteinander kombiniert werden können.

Welche Dachformen gibt es?

Grundsätzlich wird zwischen Flachdächern (geringe Dachneigung bis 20 Grad) und Steildächern (Dachneigung ab 20 Grad) unterschieden. Das sagt jedoch erst einmal noch nichts zur Form, sondern nur zum Neigungswinkel aus. Die Dacharten unterscheiden sich noch einmal darin, ob es einen Giebel gibt, wie viele Dachflächen vorhanden sind und ob diese einen Dachfirst oder eine gemeinsame Spitze bilden. In der nachfolgenden Übersicht zeigen wir Ihnen die häufigsten Dacharten.

Dachformen im Vergleich
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Die beliebteste Dachform ist nach wie vor das Satteldach. Mit den beiden geneigten Dachflächen ist es ein zeitloser Klassiker und wird gerne in T- oder L-Form in Szene gesetzt. Allerdings holen andere Dacharten auf: Immer mehr Bauherren entscheiden sich mittlerweile für historische Dachformen wie das Walmdach, das Zeltdach oder das Mansardendach. Wer einen modernen oder außergewöhnlichen Baustil bevorzugt oder sich optisch von den Nachbarhäusern abgrenzen möchte, für den könnten Pult- und Flachdächer besonders interessant sein. Aber Achtung – nicht alles, was dem Bauherrn gefällt, wird auch genehmigt.

Sind alle diese Dachformen in Deutschland erlaubt?

Eine allgemein geltende Regelung, welche Dachform in Deutschland erlaubt ist und welche nicht, gibt es nicht. Diese Entscheidung treffen weder Bund noch Länder, sondern die einzelnen Kommunen für sich selbst. Dabei kann es sehr streng zugehen. Denn die äußere Erscheinung eines Hauses prägt auch maßgeblich die Umgebung und ist damit nicht mehr die reine Privatangelegenheit des Bauherrn.

Ist Ihr Dach erlaubt? Fragen Sie vorsichtshalber bei Ihrem zuständigen Bauamt nach, ob es in Ihrer Region Vorschriften bezüglich der Dachform gibt, bevor Sie Ihr Haus detailliert planen.

In manchen Orten sind beispielsweise nur Satteldächer erlaubt. Einigen Gemeinden reicht aber diese Vorschrift noch nicht: In seltenen Fällen müssen die Satteldächer auch noch einen ganz bestimmten Neigungswinkel oder eine festgelegte Ausrichtung zur Straße oder den Nachbarhäusern haben. Auch die Farbauswahl der Dachziegel kann von der Kommune vorgegeben werden.

Grund für diese Vorschriften ist, dass Gemeinden und Städte so ein einheitliches Bild wahren oder den regionaltypischen Baustil erhalten möchten. Häufig betreffen solche Regelungen Gegenden oder Städte mit historischen Bauwerken.



Satteldach

Das Satteldach ist die klassische Dachform in Deutschland. In den 1960er und 1970er Jahren wurde es zeitweise vom modernen Flachdach verdrängt. Nachdem jedoch viele flache Dächer Probleme mit undichten Stellen und eindringendem Wasser bekamen, erlebte das Satteldach wieder einen regelrechten Aufschwung.

Neubau, Satteldach, Holzfassade
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Welche Eigenschaften hat ein Satteldach?

Das Satteldach besteht aus zwei zueinander geneigten Dachflächen. Sie treffen am Dachfirst aufeinander und bilden an den Seiten einen Giebel. Typisch für Satteldächer sind einfache, gerade Linien und schlichte Konstruktionen. Außerdem ist diese Dachart sehr leicht an den Hausgrundriss anpassbar. Oft werden Satteldächer in L-Form oder T-Form gebaut, mit Gauben verziert oder mit anderen Dacharten kombiniert.

Die Dachneigung liegt meist zwischen 35 und 45 Grad. Je kleiner der Neigungswinkel, also der Winkel zwischen Geschossdecke und Dachfläche, ausfällt, desto flacher wird das Dach. Sehr flache Satteldächer mit einer Neigung von 30 Grad oder weniger sind zum Bewohnen nicht mehr geeignet, sondern allenfalls als Stauraum zu gebrauchen. Man findet sie daher meist nur bei Häusern, deren oberste Wohnetage noch als Vollgeschoss und ohne Dachschrägen gebaut wurde.

Photovoltaik

Satteldächer sind für die Installation einer Photovoltaik-Anlage sehr gut geeignet. Sie bieten zwar meist nicht so viel Grundfläche wie ein Pultdach, sind aber durch die beiden schrägen Dachflächen etwas flexibler nutzbar. Im Idealfall ist eine Dachseite nach Süden ausgerichtet und hat eine Neigung von 32 Grad. Aber selbst wenn das Dach nicht optimal nach Süden, sondern nach Osten beziehungsweise Westen ausgerichtet ist, wird oft noch genügend Fläche ausreichend beschienen, sodass sich eine Solaranlage rentiert.

Welche Vor- und Nachteile hat ein Satteldach?

Wer sich für ein Satteldach entscheidet, profitiert von einigen Vorzügen, muss aber auch ein paar Nachteile in Kauf nehmen.

Vorteile

  • Im Vergleich zu anderen Dacharten leicht zu konstruieren und dadurch relativ preisgünstig
  • Durch die Dachneigung selbstreinigender Effekt bei Regen
  • Witterungsbeständig
  • Viele Gestaltungsmöglichkeiten
  • Dachdeckung aus umweltfreundlichen Materialien problemlos möglich

Nachteile

  • Dachschrägen schränken Stellflächen und Wohnraum ein
  • genügend Tageslicht auf dem Dachboden oft nur mit Dachflächenfenstern erreichbar

Walmdach

Das Walmdach ist nicht mit dem Zeltdach (Pyramidendach) zu verwechseln. Ersteres hat einen Dachfirst, beim Zelt- beziehungsweise Pyramidendach münden alle Dachflächen in einer gemeinsamen Spitze.

Villa, Walmdach, Garage
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Welche Eigenschaften hat ein Walmdach?

Dort, wo beim klassischen Satteldach die Giebel sind, hat das Walmdach weitere Dachflächen. Es gibt insgesamt also nicht nur zwei, sondern vier schräge Dachflächen. Allerdings sind die Dachflächen an den eigentlichen Giebelseiten, die sogenannten Walme, nicht viereckig sondern dreieckig und münden oben in den Dachfirst.

Das Walmdach ist allein durch seine Dachneigung besonders vielfältig zu gestalten. Je höher die Neigung, desto steiler und imposanter wirkt es von außen. Zu finden sind solche Dächer häufig bei historischen Bauernhöfen und herrschaftlichen Anwesen. Ein flaches Walmdach dagegen bringt, je nach restlicher Hausgestaltung, eher ein modernes oder mediterranes Flair mit sich.

Das Walmdach gibt es in speziellen Sonderformen, bei denen die Walmseite besondere Konstruktionen aufweist. Weisen die Walme beispielsweise nicht ganz herunter, sondern enden schon früher, sodass ein Giebel erkennbar bleibt, spricht man vom Krüppelwalmdach oder Schopfwalmdach. Ein Krüppelwalmdach vereint die Vorteile des normalen Walmdachs in sich, wie hohe Stabilität und geringe Windlast, und bringt zusätzlich einen weiteren, großen Pluspunkt mit sich. Denn im Gegensatz zum regulären Walmdach bleibt bei Dachkonstruktionen mit verkürzten Walmen deutlich mehr Wohnfläche erhalten.

Eine weitere Sonderform neben dem Krüppelwalmdach ist das sogenannte Fußwalmdach. Wie der Name andeutet, ist hierbei der untere Teil des Daches abgewalmt. Im oberen Bereich bildet sich dadurch ein Giebel. Diese Dachform gehört zur traditionellen, koreanischen Bauweise und ist in Deutschland eher selten zu finden.

Photovoltaik

Durch die vier Dachflächen gibt es bei Walmdächern so gut wie immer mindestens zwei Dachseiten, die eine vorteilhafte Ausrichtung zur Sonne haben. Dadurch eignen sich Walmdächer in der Regel sehr gut für die Installation einer Solaranlage. Meist werden die nach Süden und Westen ausgerichteten Dachflächen genutzt. Handelt es sich um ein sehr flaches Walmdach, kann sogar die Montage auf allen vier Seiten sinnvoll sein. Hierbei sollten sich Hausbauer jedoch von einem Fachmann beraten lassen. Dieser berechnet exakt, welche Modulmenge mit welcher Ausrichtung empfehlenswert ist.

Für eine optimale Flächennutzung bieten sich für Walmdächer Solarmodule in Sonderform an. Diese kostet meist nur geringfügig mehr als Standardformen.

Welche Vor- und Nachteile hat ein Walmdach?

Ein Walmdach bringt entscheidende Vorzüge mit sich, hat jedoch im wahrsten Sinne des Wortes seinen Preis.

Vorteile

  • Hohe Stabilität
  • Wind- und witterungsresistent

Nachteile

  • Höherer Preis durch aufwendigere Konstruktion
  • Weniger Wohnraum als bei anderen Dächern derselben Größe

Mansarddach

Mansarddächer stammen aus dem Frankreich des 17. Jahrhunderts. Dort schmückten sie vor allem prunkvolle Barockbauten. Grund für ihre besondere Beliebtheit war jedoch nicht die markante Optik, sondern ein Steuervorteil. Denn damals wurde die Grundsteuer nach Etagen berechnet. Obwohl die Wohnräume unter dem Mansarddach fast denselben Platz wie die Stockwerke darunter boten, zählte die Dachstube nicht als eigene Etage.

Pariser Apartment, Mansarddach
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Welche Eigenschaften hat ein Mansarddach?

Ein Mansarddach oder auch Mansardendach hat einen Knick in den Dachflächen. Der untere Teil des Daches hat eine deutlich steilere Neigung von rund 65 bis 75, verläuft in manchen Fällen sogar fast senkrecht. Ein Mansardendach kann entweder, wie ein Satteldach, zwei Giebel oder an allen vier Seiten ein abgeknicktes Dach haben. Da diese Konstruktion Ähnlichkeit zum Walmdach hat, heißt es Mansardwalmdach.

Mansarde bezeichnet eine Wohnung im ausgebauten Dachgeschoss. Insbesondere während der Weimarer Republik war die Mansardenwohnung der Inbegriff für Elend und Armut, denn im Dachgeschoss lebte nur, wer sich sonst nichts leisten konnte. In Deutschland hat der Begriff kaum noch Verwendung. Stattdessen wird mittlerweile meist vom Dachgeschoss oder von Dachgeschosswohnungen gesprochen, die vor allem unter der jüngeren Bevölkerung beliebt sind und mit Armut nichts mehr zu tun haben.

Photovoltaik

Wer von vornherein weiß, dass er auf seinem Dach Solarmodule installieren möchte, sollte vom Mansarddach Abstand nehmen. An den sehr steilen Dachseiten ist die Installation in der Regel nicht möglich. So bleibt nur der obere Dachbereich übrig, der aber nur sehr wenig Platz für die Module bietet. Wer sich unbedingt diese spezielle Dachform wünscht und auf eine Photovoltaikanlage nicht verzichten will, sollte sich von einem Fachbetrieb beraten lassen.

Welche Vor- und Nachteile hat ein Mansarddach?

Wer sich für ein Mansarddach entscheidet, darf sich zwar über eine besonders exklusive, majestätische Optik freuen, muss jedoch Abstriche bezüglich der Funktionalität in Kauf nehmen und deutlich mehr Pflege in sein Dach investieren.

Vorteile

  • Gute Nutzbarkeit des Dachgeschosses als Wohnraum
  • Exklusive, prunkvolle Optik

Nachteile

  • Anspruchsvolle Dachkonstruktion
  • Hoher Pflege- und Wartungsbedarf
  • Solaranlagen nur eingeschränkt nutzbar

Flachdach

Flachdächer gibt es bereits seit der Antike. Einen Aufschwung erfuhren sie in Deutschland in den 1960er und 1970er Jahren, als Bungalows im Trend lagen. Allerdings hatten viele Bauwerke damals große Probleme mit undichten Stellen und Wasserschäden. Der Aufbau eines Flachdaches ist daher alles andere als unkompliziert.

Flachdach, Neubau
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Welche Eigenschaften hat ein Flachdach?

Ein Flachdach ist nie komplett flach. Aus bautechnischer Sicht muss es eine Neigung von mindestens 3 Grad aufweisen, damit Regenwasser nicht stehen bleibt, sondern über das Entwässerungssystem ablaufen kann. Denn trotz seiner vielen Vorteile, wie der Nutzung als Terrasse, hat ein flaches Dach eine entscheidende Schwachstelle: seine Dichtheit. Es muss daher in seinem Aufbau besonderen Anforderungen entsprechen und anschließend regelmäßig auf undichte Stellen hin überprüft werden.

Beim Aufbau wird zwischen dem belüfteten (Kaltdach) und dem nicht belüfteten (Warmdach) Flachdach unterschieden. Ein Kaltdach bietet beispielsweise besseren Schutz vor Hitze und transportiert Wasserdampf besser ab. Hindernisse für ein Kaltdach sind jedoch Dämmschichten und Pflanzen im Außenbereich. Das ist vor allem dann problematisch, wenn sich Bauherren ein ökologisches, begrüntes Dach wünschen.

Photovoltaik

Flache Dächer eignen sich sehr gut für die Nutzung einer Solaranlage. Die Montage und spätere Wartung gestaltet sich unkompliziert, da das Dach leicht zugänglich ist. Für die Installation müssen die Module an einem entsprechenden Gerüst angebracht werden. Allerdings können sie so auch ideal zur Sonne ausgerichtet werden und sind nicht von der Dachneigung abhängig. Flachdächer sind allerdings keine Gewichtsträger: Vor der Montage muss unbedingt geprüft werden, ob das Dach aus statischen Gründen in der Lage ist, das Gewicht einer Solaranlage zu tragen.

Welche Vor- und Nachteile hat ein Flachdach?

Ziehen Bauherren ein flaches Dach in Erwägung, müssen sie eine ganze Reihe an Vor- und Nachteilen gegeneinander abwägen.

Vorteile

  • Nutzung als Dachterrasse oder als begrünte Fläche
  • Geringes Eigengewicht
  • Einfache, nachträgliche Aufstockung des Gebäudes
  • Belichtung innenliegender Räume durch Oberlichter möglich
  • Gut geeignet für Solaranlagen

Nachteile

  • Anfällig für Feuchtigkeitsschäden
  • Verstärkte Dachkonstruktion in Gebieten mit viel Schneefall notwendig
  • Wartungsintensiv – Dach muss regelmäßig auf Dichtheit geprüft werden
  • Verhältnismäßig viele, teure Instandsetzungsmaßnahmen
  • Kein selbstreinigender Effekt wie bei Steildächern

Pultdach

Ein Pultdach wirkt auf den ersten Blick sehr simpel. Immerhin handelt es sich ja nur um eine einzige Dachfläche, mit einer mehr oder weniger starken Neigung. Allerdings sind die Anforderungen an die Konstruktion alles andere als unkompliziert. Ein Pultdach braucht beispielsweise eine ähnliche Abdichtung wie ein Flachdach und eine besonders gute Dämmung.

Pultdach, Neubau, Vorgarten
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Welche Eigenschaften hat ein Pultdach?

Ein Pultdach ähnelt einem auf einer Seite angehobenen Flachdach. Es besteht im einfachen, klassischen Fall aus nur einer einzigen, schrägen Dachfläche. Dabei bildet die untere Kante die Dachtraufe, die obere den Dachfirst. Der Neigungswinkel muss mindestens 11 Grad betragen, darf aber nicht steiler als 60 Grad sein. Allerdings bevorzugen die meisten Bauherren einen eher flachen Winkel.

Ein Pultdach in seiner einfachsten Ausführung überzeugt die meisten Bauherren nicht aus optischen Gründen, sondern aufgrund seiner besonderen Vorteile. Wer die Vorzüge nutzen, aber dennoch auf das gewisse Etwas nicht verzichten möchte, kann sich auch für zwei, zueinander versetzte Pultdächer entscheiden. Dabei ist eine Dachfläche meist etwas kleiner und tiefer gelegen als die andere. Einen gemeinsamen First gibt es also auch dann nicht – sonst handelt es sich ja um ein ganz normales Satteldach.

Photovoltaik

Pultdächer eignen sich hervorragend für die Nutzung einer Photovoltaikanlage, da keine andere Dachform mehr Grundfläche für die Module bietet – vorausgesetzt, das Pultdach hat eine entsprechende Neigung und Ausrichtung zur Sonne. Dabei gilt meist: je flacher die Dachneigung ist, desto länger treffen die Sonnenstrahlen auf die Module und desto mehr Sonnenenergie kann eingefangen werden. Der ideale Neigungswinkel hängt dabei von der Ausrichtung des Daches ab.

Welche Vor- und Nachteile hat ein Pultdach?

Pultdächer können Ihrem Zuhause eine sehr moderne Optik verleihen und bieten in der obersten Etage viel Wohnraum. Demgegenüber stehen aber auch ein paar Nachteile.

Vorteile

  • Einfache Konstruktion und Bauweise
  • Effiziente Nutzung von Regenwasser
  • Kaum Wohnraumverlust
  • Gut geeignet für Solaranlage (bei entsprechender Ausrichtung des Daches)

Nachteile

  • Höhere Anforderungen an Abdichtung als bei Steildächern
  • Hoher Pflegeaufwand bei geringer Neigung
  • Stärkere Hitzeentwicklung in den Räumen unter dem Dach als bei anderen Dachformen


Fazit

Ein Dach gehört zu den auffälligsten, optischen Merkmalen eines Hauses. Es prägt aber nicht nur seinen Charakter, sondern bringt auch den Bewohnern unterschiedliche Vorzüge und Nachteile. So ist beispielsweise ein Satteldach relativ leicht zu konstruieren und preisgünstig, schränkt jedoch durch die Dachflächen den Wohnraum ein. Ein Walmdach dagegen ist besonders stabil und beständig gegen Wind und Witterung, allerdings auch etwas teurer durch seinen komplexen Aufbau. Ein Mansarddach überzeugt vor allem durch seine edle Optik und durch die gute Nutzbarkeit des Dachgeschosses, ist aber auch pflegeintensiv und für Solaranlagen kaum geeignet. Flach- und Pultdächer können ein Gebäude sehr modern wirken lassen und führen kaum zu Wohnraumverlust, allerdings sind hier die Anforderungen an die Abdichtung und die Dämmung besonders hoch.

Welche Dachart Ihnen auch am meisten für Ihr Zuhause zusagt – bevor Sie in die nähere Planung gehen, sollten Sie sich beim zuständigen Bauamt erkundigen, ob es spezielle Einschränkungen in Ihrer Gegend gibt. Denn es ist lange nicht überall jede Dachform erlaubt, die Ihnen gefällt.

Über unsere*n Autor*in
Judith studierte Technikjournalismus und Technik-PR. Während ihres Studiums lernte sie beim Radio, bei der Zeitung und in der Kommunikationsabteilung eines Automobilzulieferers. Im Anschluss volontierte sie beim Immobilienportal Immowelt und schrieb dort unter anderem auch für den Hausbau-Ratgeber bauen.de.
 
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