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Fazit Studium BFE-Seite: Export bei tiefen, Import bei hohen Strommarktpreisen. Weshalb? Die Winterlücke ist ein Hirngespinst. #Bundesrat Rösti hat keine überzeugende Antwort auf meine Frage im #Nationalrat dazu und in Bezug auf Reservekraftwerke. https://rb.gy/tjwru1 https://rb.gy/06fnjq https://rb.gy/8ts4sp
Der forcierte Export im Sept/Okt ist absolut unverständlich. Ohne jeden Grund haben wir viel zu früh unsere Speicherssen geleert. Denn sie wissen nicht was sie tun? Oder musste nur der Jahresenbonus aufgebläht werden? Die Winterlúcke ist leider kein Hirngespinnst. Ein normaler Winter kombiniert mit Dunkelflaute in Europa reicht schon, dass wir um die (Eigen-) Versorgung im März 95 bangen müssen! Wie soll das funktionieren, wenn wir dekarbonisieren und die AKW's abschalten? Wacht endlich auf in der Schweiz: wir brauchen zusätzliche Winterproduktion und viel mehr Saisonspeicher. Es wäre an der GLP, hier das Zepter in die Hand zu nehmen!
Geschätzter Jürg, erstens sind ja die Mengen sehr unterschiedlich, zweitens siehst du die stündlich Spreads hier nicht, viertens wird ein Grossteil des Stroms im Voraus verkauft und fünftens sind Prognosen bekanntlich auch mal falsch. Die Idee, Exporte der Schweizer Wasserkraft zur Verhinderung einer möglichen Mangellage im Frühjahr einzuschränken ist zwar verführerisch, mE aber falsch, extrem teuer und auch nicht liberal. Mit der Stromreserve besteht dazu bereits das richtige marktbasierte Instrument zur Absicherung. Für die Integration der Erneuerbaren müssen wir unsere Im- und Exporte mit dem Stromabkommen sichern und keine mit Europa inkompatibeln Autarkie-Ideen schüren. Wir profitieren damit von Exporten der Wasserkraft zu sehr guten Preisen, von Importen mit stark abnehmenden Preisen und von gemeinsamer Versorgungssicherheit in Europa. Die Wasserkraft und unser Übertragungsnetz sind unser Assets im europäischen Stromsystem. Kombiniert mit unserem Inlandzubau wird es keine Winterlücke geben.
Strom wird nur zum kleinsten Teil mit Spotbörsenpreisen Day Ahead gehandelt. 80...90% sind langfristig verkauft und können im Vgl. Zum Day Ahead ganz andere Preisverläufe haben. Deshalb hat diese Grafik keinen Zusammenhang mit der Aussage. Das fehlende Stromabkommen ist ein weiterer Faktor, der den Marktpreis vom Handel entkoppelt. Die Schweiz kriegt nur die Brosamen, wenn noch Nachfrage da ist aber kein europäischer Handelspartner diesen anbietet.
Der gute Herr Grossen hat wohl die Physik der Elektrizität nicht ganz verstanden. Wir müssen jederzeit genau soviel Strom haben wie wir verbrauchen. D.h. im Winter wenn wir zuwenig haben müssen wir importieren, egal zu welchem Preis. Und wenn im September die Seen überlaufen würden, wird exportiert, auch egal zu welchem Preis, solange die Produktionskosten gedeckt werden.
Jürg Grossen Sie erinnern mich immer mehr an Habeck. Bei ihm geht die eigene Ideologie über die Wirtschaft. Wollen Sie tatsächlich auch als Märchenerzähler in die Geschichte eingehen?
Da bin ich mal gleicher Meinung! Wobei der Export/Import leider bei vernetztem Hochspannungsnetz nicht so leicht steuern lässt (der Strom fliesst einfach dorthin wo er gerade benötigt wird - eine Regulierung wie bri rinem Wasserhahn geht beim Strom nicht) und uns einfach vom EU-Netz abtrennen geht auch nicht, wenn wir für die Frequenzregulierung zuständig sind. Es gibt also sehr wohl Verträge zu gegenseitigen Verpflichtungen und wohl damit auch fixe Preisabsprachen. Es ist nicht sicher, dass wir den freien Marktpreis für den Export/Import bezahlen.
Sehr geehrter Herr Jürg Grossen, mich würde interessieren, ob in den vergangenen Wochen unsere Winterstromreserven angezapft und mit hohem Gewinn nach Deutschland verkauft wurden. Wenn ich die Füllstände unserer Stauseen in der KW 49 bis KW51 anschaue, könnte man das vermuten.
Jürg Grossen Zielt ihr mit den Bilateralen III und dem Stromabkommen nicht eigentlich auf eine engere EU-Integration ab? Schweden und Norwegen haben ja trotz ausreichender Kapazitäten mit hohen Strompreisen zu kämpfen. Sollte man das nicht bedenken? https://www.euronews.com/business/2024/12/13/norway-aims-to-cut-energy-links-with-europe-due-to-soaring-prices
Die Grafik scheint mir vorallem ein starkes Argument für die Beibehaltung der Nutzung der eigener Atomenergie. NOCH liefern Schweizer AKW den nötigen Winterstrom.
Senior Data Engineer bei BKW AG
5dSehr geehrter Herr Jürg Grossen , wenn Sie die langfristige Entwicklung betrachten, greift Ihre Aussage zu kurz. Das liegt an drei wichtigen Punkten: 1. Wir werden definitiv mehr Strom brauchen (Elektrifizierung Verkehr + Heizungen) 2. Die Kernkraftwerke mit ihren stabilen 30% Produktion gehen sukzessive vom Netz. Beispiel Beznau: Das geht 2033 mit ca. 1 Gigawatt für etwa 1,3 Mio Haushalte offline. Um dieses zu ersetzen brauchen wir ca. 770 neue Windräder. 3. PV produziert hauptsächlich im Sommer - genau dann, wenn wir weniger Strom brauchen. Im Winter, wenn wir richtig viel Strom brauchen, liefert PV nur etwa 20-30% der Sommerleistung. Bei weniger Produktion aber mehr Verbrauch erhalten wir im Winter dann definitiv eine Stromlücke, welche wir dann mit teuren Importen (französischer Atomstrom?) füllen müssen. Wir brauchen massiv mehr stabile Produktion im Winter.