Sonnenuhr auf der Parnidis-Düne, Kurische Nehrung, Litauen
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Zeit für den Frühling
Die 13,8 Meter hohe Steinsäule dieser Sonnenuhr steht auf der Parnidis-Düne, die zu den landschaftlichen Sehenswürdigkeiten der Kurischen Nehrung zählt. Diese 98 Kilometer lange Halbinsel – seit dem Jahr 2000 UNESCO-Weltkulturerbe – teilen sich Russland und Litauen in etwa zu gleichen Teilen. Die 1995 errichtete Sonnenuhr wurde einige Jahre später durch einen Orkan zerstört und 2011 wieder aufgebaut. Die Konstruktion zeigt die Zeit durch den Sonnen-Schatten der Säule auf den steinernen Stufen an. Auf diesen befinden sich Einkerbungen für Stunden und halbe Stunden sowie für Monate, Tagundnachtgleichen und Sonnenwenden.
In diesem Jahr fällt die Frühlings-Tagundnachtgleiche auf der Nordhalbkugel auf den 20. März. Das bedeutet, dass der lichte Tag in den kommenden sechs Monaten länger dauert als die dunkle Nacht. In diesem Zeitraum ist die Nordhalbkugel zur Sonne hingekippt. Im Winter verhält es sich genau andersherum, sodass die Tage kürzer und die Nächte länger sind. Während der Tagundnachtgleiche dauern Tag und Nacht etwa gleich lang. Dieses Phänomen tritt zweimal pro Jahr auf – im März und dann wieder im September. Auf der Südhalbkugel verhält es sich genauso, mit dem Unterschied, dass dort heute die Herbst-Tagundnachtgleiche auftritt und bald der Winter vor der Tür steht.