Vaiana kehrt auf die große Leinwand zurück, diesmal mit neuen Herausforderungen und spannenden Abenteuern. Doch kann die Fortsetzung an den Erfolg des ersten Teils anknüpfen und uns auch diesmal zahlreiche Song-Ohrwürmer bescheren? Die Antwort gibt unsere Kritik.
von Paula König
Als Disney 2020 seine Streamingplattform startete, folgten unzählige Ankündigungen zu neuen Projekten, darunter auch eine geplante Vaiana-Serie. Doch im Februar 2024 wurde die Serie überraschend innerhalb von neun Monate in einen Kinofilm umgewandelt – eine Entscheidung, die die gesamte Produktion maßgeblich beeinflusst hat.
Ob diese Transformation die Qualität des Films beeinflusst hat und wir wieder zu Gassenhauern wie You ‘re welcome singend aus dem Kino tänzeln, verrät dir unsere Review. Was diesen Monat noch im Kino erscheinen ist, verrät dir unsere Filmstart-Übersicht – und hier unsere Review zu Wicked und hier unsere Kritik zum neuen Herr der Ringe Animationsfilm.
Nachdem Vaiana (Auli’i Cravalho) von ihren Reisen aus dem ersten Film zurückgekehrt ist, hat ihr Volk wieder die Möglichkeit, die Welt zu entdecken. Aber ihre Reise ist noch nicht zu Ende. Heute, drei Jahre später, ist Vaiana wieder auf der Suche nach anderen Völkern und Inseln. Einem Ruf ihrer Vorfahren folgend, weiß sie genau, wo sie hin muss. Mit einer neu zusammengestellten Crew (Rose Matafeo, Hualalai Chung und David Fane) sticht sie in See, wo sie endlich wieder auf den Halbgott Maui (Dwayne Johnson) trifft. Auf ihrer Reise, den Fluch des Gottes Nalo auf der verborgenen Insel Motufetu zu brechen, treffen sie auf alte und neue Feinde, darunter die Kakamora und die Unterweltgöttin Matangi.
Es gibt viele Gründe, warum Filmfortsetzungen entstehen. Einige sind von Anfang an geplant und Teil einer größeren Erzählung. Andere ergeben sich organisch aus der Story und bieten logische Fortsetzungen. Manche entstehen, weil die Fans nach mehr verlangen, während wieder andere vor allem aus finanziellen Gründen produziert werden, um bereits etablierte Charaktere weiter zu vermarkten. Bei Vaiana 2 ist diese Einordnung nicht ganz so eindeutig.
Ursprünglich war ja überhaupt kein Film, sondern eine Streaming-Serie geplant. Warum Disney diesen Kurs änderte, bleibt unklar. Die Handlung von Vaiana 2 ist solide – nicht unbedingt notwendig nach dem ersten Teil, aber eine durchaus nette Ergänzung. Trotzdem lassen einige Aspekte vermuten, dass das Budget bis Februar 2024 nicht dem eines typischen Disney-Kinofilms entsprach, was sich möglicherweise auf die Produktion ausgewirkt hat. In jedem Fall sind die neuen Charaktere eine sehr gelungene und frische Ergänzung der Besetzung. Nachdem Vaiana und Mauis Beziehung im ersten Film so grundlegend war, ist es schön zu sehen, wie die beiden – oder zumindest sie – auch mit anderen Menschen wachsen.
Es ist schwer diesen Film nicht mit Die Eiskönigin 2 zu vergleichen – Disneys letzte Fortsetzung, die es in die Kinos geschafft hat. Der große Unterschied zwischen den beiden liegt darin, dass Die Eiskönigin 2 klar erkannt hat, dass das ursprüngliche Publikum inzwischen älter geworden ist. Die Charaktere sind gewachsen, und auch die Geschichte wurde entsprechend weiterentwickelt. Obwohl in Vaiana 2 ebenfalls drei Jahre vergangen sind, wirkt die Handlung nicht so, als wäre sie für ein älteres Publikum gedacht. Das ist völlig in Ordnung, schließlich richtet sich Disney in erster Linie an Kinder und Familien – zeigt aber, dass die Entwicklung der Charaktere eher begrenzt bleibt.
Optisch lässt der Film keine Wünsche offen: Die Darstellung der Charaktere, die lebendigen Farben und die animierten Details sind auf gewohnt hohem Disney-Niveau. Leider bleibt der Soundtrack hinter den Erwartungen zurück. Songs in Disney-Filmen sind im Grunde Karaoke-Hits: Sie sollten leicht mitsingbar und einprägsam sein. Die Lieder sind keineswegs schlecht, aber bleiben einem leider nicht lange im Ohr. Geschrieben wurden sie dieses Mal von den jungen Musikerinnen Barlow & Bear – die erst durch ihr Unofficial Bridgerton Musical bekannt wurden.
Vaiana 2 bietet ein Abenteuer, das vor allem jüngere Zuschauer:innen begeistern wird. Die Story bietet genug Spannung und Humor, um zu unterhalten, erreicht aber nicht ganz die emotionale Tiefe des ersten Teils. Während die klassischen Disney-Animationen überzeugen, hätte der Soundtrack etwas mehr Magie vertragen können.
Wer jetzt wieder Lust auf einen Disney-Klassiker bekommen hat, ist sowohl in unserem Seher-Bereich als auch auf Disney+ gut aufgehoben. Um euch die Entscheidung für den nächsten Filmeabend etwas einfacher zu machen, haben wir hier einige Reviews gesammelt:
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Alle Fotos: © Disney
Hello There! Paula König produziert für die Helden der Freizeit seit 2021 Artikel und Social Media Content vor allem zu Kino, Streaming und Events. Dazu arbeitet sie im Bereich Video, Grafik und Schnitt für TV-Produktionen von TVFriends.