Larissa Melville absolvierte ihr Volontariat in der Redaktion von NetDoktor.de. Nach ihrem Biologiestudium an der Ludwig-Maximilians-Universität und der Technischen Universität München lernte sie die digitalen Medien zunächst bei Focus online kennen und entschied sich dann, den Medizinjournalismus von Grund auf zu erlernen.
Larissa Melville absolvierte ihr Volontariat in der Redaktion von NetDoktor.de. Nach ihrem Biologiestudium an der Ludwig-Maximilians-Universität und der Technischen Universität München lernte sie die digitalen Medien zunächst bei Focus online kennen und entschied sich dann, den Medizinjournalismus von Grund auf zu erlernen.
Fast jeden hat er schon einmal geplagt: lästiger Juckreiz, von Medizinern auch Pruritus genannt. Meist ist er harmlos, nur von kurzer Dauer und schnell wieder vergessen – Paradebeispiel: der Mückenstich. Allerdings können auch ernsthafte Erkrankungen dahinter stecken. Nicht immer ist eine Hautkrankheit die Ursache. Lesen Sie hier, wofür Juckreiz ein Warnsignal sein kann!
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Erregte Nervenfasern
Juckreiz entsteht durch die Ausschüttung von Botenstoffen, wodurch bestimmte Nervenfasern erregt werden. Er ist eigentlich so etwas wie ein Hilferuf des Körpers. Denn durch die mechanische Reibung des Kratzens sollen störende äußere Einflüsse wie zum Beispiel Läuse oder Flöhe entfernt werden. Je nach Ursache tritt der Juckreiz lokal auf oder auch am ganzen Körper – und kann sogar chronisch sein. Hält er länger an, sollten Sie einen Arzt aufsuchen!
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Kranke Haut
Ist neben dem Juckreiz die Haut auch sichtbar entzündet, steckt meist eine Hautkrankheit dahinter. Das ist in circa 42 Prozent der Fälle von chronischem Juckreiz so. Vor allem Neurodermitis und Schuppenflechte bereiten vielen Menschen Probleme. Aber nicht nur: Auch Pilzbefall und Ekzeme oder Parasiten wie die Krätzmilbe können stark jucken. Oft sieht man der Haut auch an, dass etwas nicht mit ihr stimmt: sie schuppt stark, ist rot oder bildet Quaddeln und Pusteln .
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Allergische Reaktion
Das fiese Jucken kann auch durch eine Allergie verursacht werden. In den meisten Fällen entsteht der Juckreiz nach unmittelbarem Kontakt mit den Allergie auslösenden Stoffen. Das können zum Beispiel Pollen, Metalle, Latex oder Haustiere sein. Das überschießende Immunsystem produziert reichlich Histamin. Der Botenstoff mobilisiert nicht nur die Körperabwehr, sondern verursacht auch Juckreiz.
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Innere Organe
Manchmal liegt die Ursache für das Jucken aber nicht auf der Haut, sondern im Inneren des Körpers. Unter Verdacht stehen hier zum Beispiel Galle, Niere oder Leber. Gestörter Gallenabfluss oder Leberschäden (Leberzirrhose) können den Gallenfarbstoff Bilirubin ansteigen lassen. Dadurch färbt sich nicht nur die Haut gelb, sie juckt auch. Bei einer chronischen Niereninsuffizienz und besonders nach einer Dialyse kann ebenso Juckreiz auftreten.
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Stoffwechsel- und Hormonstörungen
Die hormonellen Turbulenzen in der Schwangerschaft, den Wechseljahren und während der Regel können Juckreiz am ganzen Körper hervorrufen. Auch krankhafte Hormonveränderungen (z.B. durch eine Schilddrüsenüberfunktion) können der Grund dafür sein. Ebenfalls zu den Auslösern zählen Glutenunverträglichkeit, Mangelernährung, Eisenmangel oder Diabetes. Bei der Zuckerkrankheit verursachen Nervenschäden das lästige Jucken, oft verstärkt durch Hautpilzinfektionen.
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Krebs
Juckreiz am ganzen Körper oder aber nur im Bereich der Lymphknoten kann ein Vorzeichen auf einen bösartigen Tumor des Lymphsystems sein – wie er beispielsweise bei Morbus Hodgkin auftritt. Zum Teil juckt es schon Jahre vorher. Darüber hinaus können auch andere Krebsarten wie Brustkrebs oder Lungenkrebs mit Juckreiz einhergehen, wenn auch selten. Juckreiz ist zudem eine gängige Nebenwirkung der Bestrahlungs- oder Chemotherapie gegen Krebs.
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Neurologische Erkrankungen
Auch Schäden des zentralen Nervensystems können das Jucken verursachen. Dies ist unter anderem bei Multipler Sklerose der Fall. Bei dieser entzündlichen Erkrankung des Nervensystems werden Nervenstrukturen zerstört. Missempfindungen der Haut gehören zu den ersten Symptomen. Auch Polyneuropathien, also die Erkrankung mehrerer peripherer (= außerhalb des Gehirns und Rückenmarks liegender) Nerven, führen zu Juckreiz – etwa bei Borreliose.
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Nebenwirkung von Medikamenten
Auch Medikamente können Juckreiz auslösen. Oft ist das zum Beispiel bei Antibiotika, Psychopharmaka, Mittel gegen Bluthochdruck oder Blutgerinnungshemmern der Fall. Aidspatienten kennen das Problem ebenfalls, denn die antivirale Therapie löst oft Juckreiz aus.
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Trockene Haut
Oft hat Juckreiz aber auch harmlose Ursachen, wie etwa trockene Haut. Meist ist die Neigung dazu veranlagt. Äußere Faktoren wie Sonnenlicht, kalte Winterluft oder falsche Pflege trocknen die Haut zusätzlich aus. Darüber hinaus ist eine gesunde Ernährung und genug Flüssigkeit wichtig für eine gute Hautpflege. Ältere Menschen haben allgemein häufiger mit trockener Haut zu kämpfen, denn der Feuchtigkeits- und Fettgehalt nimmt mit der Zeit ab.