Bei seinem Anblick hört man das Rauschen des Windes in südamerikanischen Steppen: Pampasgras (Cortaderia selloana) bringt in die deutschen Gärten einen Hauch von Exotik. Damit das Gras mit den beeindruckenden Blütenrispen aber gut durch den Winter hierzulande kommt, sollte es vor Kälte und Nässe geschützt werden. Auch schlaffe und braune Blätter sollten Sie noch nicht abschneiden, raten Profigärtner.
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Die Halme der Ziergräser im Garten bleiben am besten so lang, wie sie aktuell sind – und das bis zum Frühjahr. Der Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau rät „aus gärtnerischer Sicht“ von einem Rückschnitt vor dem Winter ab. Erst im nächsten Jahr, vor dem neuen Austrieb, sollten Hobbygärtner zur Schere greifen, empfehlen die Profis.
Denn die trockenen Blätter und Halme schützen den Winter über das Herz des Stocks vor Nässe. Außerdem sind diese ein Winterquartier für gefährdete Wildbienen. Ein weiterer Grund, die Gräser stehen zu lassen: Auch wenn die braunen Blätter jetzt noch unattraktiv wirken, bald mit Raureif, Eiskristallen oder einer dünnen Eisschicht überzogen, sind die Horste ein schöner Hingucker im sonst kargen Wintergarten.
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Etwas Winterschutz brauchen sie aber
Die Experten raten zudem, selbst winterharte Gräser – das sind die meisten in unseren Gärten – mit einer Schicht Laub und Reisig über dem Wurzelbereich vor der Wintersonne zu schützen. Außerdem sollten große Horste wie Pampasgras und Pfahlrohr locker zusammengebunden werden.
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Landschaftsgärtner Peter Janke rät, dabei dringend Handschuhe und langärmelige Oberbekleidung zu tragen. In dem botanischen Namen der Pflanze Cortaderia verbirgt sich nicht ganz ohne Grund das spanische Verb „cortar“, das „schneiden“ bedeutet. Die Pflanzenteile sind scharf.
Etwas Fachwissen: Es gibt winter- und sommergrüne Grassorten. Wintergrüne bleiben auch die kalte Jahreszeit hindurch so, wie man sie im Sommer kennt: grün und saftig. Sie behalten auch ihre Gestalt. Hier ist also keine Arbeit des Hobbygärtners nötig.
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Sommergrüne Gräser sterben hingegen im Winter ab, jedoch nur die oberirdischen Teile. Diese werden braun und erschlaffen zum Teil. Die Wurzeln im Erdreich bilden im Frühjahr neue Triebe. Für diese Gruppe raten Experten dann zu einem Schnitt einmal im Jahr – im Frühling.
Wie gießt man Pampasgras am besten?
Und solange die Gräser nicht eingewachsen sind und sich selbst noch kein Wasserreservoir im Boden erschließen können, sollte der Hobbygärtner sie zwei- bis dreimal in der Woche durchdringend gießen. „Umso besser sind die Anwachschancen“, sagt Tanja Ratsch, Diplom-Ingenieurin der Landschaftsarchitektur und -ökologie.
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Allerdings darf sich vor allem im Winter das Wasser nicht aufstauen, betont Landschaftsgärtner Peter Janke. „Hänge, an denen das Wasser gut ablaufen kann, sind hervorragend.“ Er rät auch, grundsätzlich einen vollsonnigen Standort zu wählen. „So reifen die Gräser im Herbst gut aus“, erklärt Janke. Das verbessert die Winterhärte.
Pampasgras braucht einen großen Topf
Auch als Kübelpflanze kann man das Pampasgras kultivieren. „Hier gilt die Devise: Je größer das Gefäß, desto besser“, sagt Tanja Ratsch, Buchautorin aus Nersingen. Das kräftige Wurzelwerk braucht Platz, um zu voller Höhe und Dichte heranzuwachsen. „Und Wasser brauchen die Pflanzen auch“, betont die Gartenexpertin. Sie rät daher, Pampasgras in Töpfen täglich reichlich zu gießen. Problematisch ist hier auch die Winterhärte: „Als Kübelpflanzen sind die Südamerikaner dem Frost viel stärker ausgesetzt.“ Die Kälte dringt tief und lang andauernd in den Wurzelbereich ein. Ratsch empfiehlt daher, in strengen Wintern die Töpfe im Januar und Februar in eine Garage oder ein Gartenhaus zu stellen, wobei die Ballen feucht gehalten werden sollten.