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Bundestagswahl 2021: Das könnten die Minister der neuen Regierung sein - Wer hört auf, wer kommt neu dazu?

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Ein Gruppenbild des ursprünglichen Kabinetts Merkel IV bei einer Klausurtagung im April 2018.
Das ursprüngliche Kabinett Merkel IV bei einer Klausurtagung im April 2018. © Kay Nietfeld/dpa

Bei der Bundestagswahl 2021 entscheiden die Wähler indirekt über die Zusammensetzung der Regierung. Dann stehen auch in den Ministerien personelle Änderungen bevor.

Berlin – Am 26. September wählen die Bürgerinnen und Bürger zum 20. Mal in der deutschen Nachkriegsgeschichte einen neuen Bundestag. Bereits vor der Wahl steht fest, dass die Bundesrepublik nach 16 Jahren Angela Merkel einen neuen Bundeskanzler erhalten wird. Armin Laschet (CDU), Olaf Scholz (SPD) und Annalena Baerbock (Grüne) bewerben sich um die Nachfolge der scheidenden Kanzlerin. Damit tritt erstmals seit 1949 kein Amtsinhaber bei einer Bundestagswahl an. (Wahldaten, Liveticker, Hintergrundberichterstattung - alle Infos rund um die Bundestagswahl 2021 bekommen Sie in unserem Politik-Newsletter.)

Den Umfragen im Vorlauf der Bundestagswahl 2021 zu Folge könnte es darüber hinaus bei dieser zu einer Zäsur in der deutschen Politik kommen. Nach 16 Jahren als stärkste Kraft könnte die Union ihre Vormachtstellung erstmals wieder an die SPD verlieren. Die Sozialdemokraten erreichen gerade in den letzten Wochen vor der Bundestagswahl neue Höchstwerte in den Umfragen. So oder so wird die neue Regierung jedoch vor allem auch für eine Rotation auf den Ministerposten sorgen.

Bundestagswahl 2021: Stühlerücken im Ministerium - diese Minister hören sicher auf

Im Vergleich zum Kabinett Merkel IV, das nach der Neuauflage der großen Koalition nach der Bundestagswahl 2017 am 14. März 2018 vereidigt wurde, wird sich bei den Ministerien in der neuen Legislaturperiode einiges ändern. Das liegt an mehreren Aspekten. Zunächst werden einige der aktuellen Minister ihre politische Karriere beenden oder nicht mehr für einen Ministerposten zur Verfügung stehen. Wie die Tagesschau berichtet, gehört dazu unter anderem Horst Seehofer (CSU), der seine politische Karriere zum Ende der aktuellen Legislaturperiode beenden wird. Auch Gerd Müller (CSU) steht bei der Bundestagswahl 2021 nicht mehr zu Wahl, da er Platz für Jüngere machen will. Christine Lambrecht (SPD) tritt nach 20 Jahren im Bundestag ebenfalls nicht mehr an und möchte wieder als Rechtsanwältin arbeiten.

Minister nach der Bundestagswahl 2021: Neue Ministerien möglich - Koalition entscheidet über Besetzung

Ein weiterer Punkt ist der Umbau bzw. die Neuschaffung von Ministerien, die zu jeder neuen Legislaturperiode vorgenommen werden können. Dabei gilt vor allem die Einführung eines eigenen Ministeriums für Digitalisierung als wahrscheinlich, welches dann ebenfalls neu besetzt werden müsste.

Zuletzt entscheidet natürlich auch die Zusammensetzung der neuen Regierung über die Besetzung der Ministerposten. Auch wenn eine Weiterführung der GroKo nicht ausgeschlossen werden kann, könnte bei einem Wahlsieg der SPD die Union nach 16 Jahren auch erstmals wieder in die Opposition gehen. Dann würden die Ministerposten in einer potenziellen Ampel- oder R2G-Koalition ohnehin komplett neu verteilt werden.

Minister bei der Bundestagswahl 2021: Das Kabinett Merkel IV in der Übersicht

MinisteriumKabinett Merkel IV(Potenzielle) Nachfolger
FinanzenOlaf Scholz (SPD)
Inneres, Bau und HeimatHorst Seehofer (CSU)
AuswärtigesHeiko Maas (SPD)
Wirtschaft und EnergiePeter Altmayer (CDU)
Justiz und VerbraucherschutzChristine Lambrecht (SPD)
Arbeit und SozialesHubertus Heil (SPD)
VerteidigungAnnegret Kramp-Karrenbauer (CDU)
Ernährung und LandwirtschaftJulia Klöckner (CDU)
Familie, Senioren, Frauen und JugendChristine Lambrecht (SPD)
GesundheitJens Spahn (CDU)
Verkehr und digital InfrastrukturAndreas Scheuer (CSU)
Umwelt, Naturschutz und nukleare SicherheitSvenja Schulze (SPD)
Bildung und ForschungAnja Karlizcek (CDU)
Wirtschaftliche Zusammenarbeit und EntwicklungGerd Müller (CDU)
Chef des KanzleramtsHelge Braun (CDU)

Bundestagswahl 2021: Mögliche Minister der Union - Laschets „Zukunfts-Team“ als Orientierung

Über die Nachfolger der bisherigen Minister lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt jedoch nur spekulieren. Sollte die Union stärkste Kraft bei der Wahl und Armin Laschet zum Kanzler gewählt werden, so kann man davon ausgehen, dass einige Köpfe aus dem „Zukunfts-Team“ des Ministerpräsidenten Chancen auf einen Ministerposten hätten. Dazu gehören unter anderem Friedrich Merz (CDU), der sich bereits in der Vergangenheit als Wirtschaftsminister angeboten hatte. Dorothee Bär, die aktuell als Staatssekretärin für Digitalisierung im Kanzleramt aktiv ist, dürfte sich dann Chancen auf ein mögliches Digitalisierungs-Ministerium ausrechnen. Auch für Jens Spahn, der zugunsten Laschets auf eine Kandidatur für den Parteivorsitz verzichtet hatte, könnte dann ein Ministerium mit mehr Prestige möglich sein.

Bundestagswahl 2021: Mögliche Minister der SPD - erneute Posten für Maas und Heil?

Im Falle eines Wahlsiegs der SPD könnten vor allem Heiko Maas und Hubertus Heil auch dem neuen Kabinett angehören und ihre Regierungsarbeit weiterführen. Auch ein Ministerposten für Parteichefin Saskia Esken oder SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil ist denkbar.

Bundestagswahl 2021: Wirtschaftsministerium für die FDP? Umweltminister von den Grünen?

Sollten die Grünen in eine von der SPD oder Union geführte Koalition einsteigen, wäre das Umweltministerium für die Partei das erklärte Ziel. Dieses soll nach dem „Klimaschutz-Sofortprogramm“ der Partei auch mit mehr Befugnissen ausgestattet werden. Für den Posten würde neben Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock auch der Partei-Co-Vorsitzende Robert Habeck infrage kommen. Ähnlich verhält es sich bei einem Regierungseintritt der FDP. Die Freien Demokraten könnten das Finanzministerium fordern und hätten mit Parteichef Christian Lindner einen Ministeranwärter parat. Diesen Wunsch bekräftigte der 42-Jährige bereits im Juli im Interview mit der FAZ.

Doch zunächst müssen die Bürgerinnen und Bürger der Bundesrepublik bei der Bundestagswahl am 26. September einen neuen Bundestag wählen und somit das Fundament für eine neue Regierung schaffen. Dann wird sich auch zeigen, ob die Ergebnisse der Umfragen auch an den Wahlurnen bestätigt werden können. Auf unserer interaktiven Karte finden Sie eine Übersicht aller Ergebnisse aus den Wahlkreisen und Gemeinden Deutschlands. (fd)

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