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Sport stärkt Körper und Seele
Häufig leben sie mit ihren Eltern in der Stadt, wo es keine Bäume zum Klettern gibt, keine Wiesen, auf denen sie spielen dürfen, und Nachbarn, die immerzu ihre Ruhe einfordern. Kein Wunder also, dass es manche Kinder viel zu oft vor den Fernseher oder ans Smartphone zieht. Die Folgen: Übergewicht, Herz-, Kreislauf- und Haltungsschäden schon im Grundschulalter. Laut einer Studie des Instituts für Kreislaufforschung und Sportmedizin in Köln bleibt knapp die Hälfte der übergewichtigen Siebenjährigen auch in ihrem Erwachsenenleben zu dick.
Dabei gibt es auch in Gegenden mit wenig Grünflächen zahlreiche Möglichkeiten, sich zu bewegen: Ganz gleich ob Schwimmen, Fußball oder Judo - die über 90.000 Sportvereine in Deutschland bieten auch den Kleinen eine große Auswahl. Und das ist gut so, denn: Sport kommt nicht nur dem Bewegungsdrang von Kindern entgegen, er fördert auch ihre Entwicklung. Geistige, körperliche und soziale Fähigkeiten werden geschult. Im Sportverein sind Teamgeist und Toleranz großgeschrieben. Kindern, die Sport treiben, fällt es leichter, sich zu konzentrieren. Durch den spielerischen Wettstreit lernen sie auch, sich zu behaupten - und das schafft Selbstvertrauen. Aber vor allem macht Sport eines: Spaß!
Spaß an Bewegung von Anfang an
Wer seinem Kind Spaß an der Bewegung vorlebt, wird schon bald einen kleinen "Mitläufer" an seiner Seite haben. Das Vorbild der Eltern weckt das Sportinteresse schon im Kleinkindalter. Deshalb: Jede Möglichkeit nutzen. Die Kleinen können im Jogger Papa beim Laufen begleiten oder im Kindersitz auf Fahrradtouren mitkommen. Mit Kleinkindern könnt Ihr zum Eltern-und-Kind-Turnen oder Babyschwimmen gehen.
Am Wochenende kann die ganze Familie Spaziergänge unternehmen. Wenn das alleine zu langweilig ist, könnt Ihr mit den Kindern Blumen pflücken, Seifenblasen durch die Lüfte schicken oder Pappsegler fliegen lassen. Fast alle Kinder lieben es, solchen Flugobjekten hinterher zu rennen. Auch für Ball- und Fangspiele beginnen Kinder ab vier Jahren sich zu interessieren. Wenn Ihr keinen eigenen Garten habt, in der Nähe findet Ihr bestimmt einen Innenhof, einen Bolzplatz oder einen Park, wo Ihr mit dem Nachwuchs Ball spielen könnt.
Welcher Sport für welches Kind?
Mit dem Eintritt in die Grundschule wollen viele Kinder einen richtigen, "eigenen" Sport im Verein betreiben. Doch welcher Sport passt zu welchem Kind? Überlegt Euch: Was ist Euer Kind für ein Typ? Ist es lebhaft oder eher konzentriert? Ist es vielleicht musisch veranlagt, liebt es Ballspiele? Ein schüchternes Kind ist in einem Mannschaftssport, in dem es sich behaupten muss, vielleicht nicht so gut auf aufgehoben wie etwa beim Turnen. Ein übergewichtiges Kind wird sich bei der Leichtathletik schwer tun. Beim Schwimmen und Radfahren hingegen ist es nicht so wichtig, wie schwer man ist. Und schnelle Erfolge motivieren Kinder weiterzumachen. Fragt Euer Kind einfach mal, worauf es Lust hat, und schaut Euch den Sportverein erst einmal an.Vielleicht kann es in ein paar Sportarten reinschnuppern, bevor es sich entscheidet? Kinder experimentieren gerne. Sie begeistern sich für etwas, was sie bei Freunden oder im Fernsehen entdeckt haben. Oft entspricht dann aber der Sport doch nicht ihrer Vorstellung. Gut ist die Faustregel: Erst wenn Euer Kind eine Sportart dreimal ausprobiert hat, meldet Ihr es fest an. Es ist begeistert von einer Sportart, für den man eine teure Ausrüstung braucht? Dann leiht Euch das Equipment vielleicht erst mal aus. Oder Ihr kauft eine gebrauchte, preiswerte Ausstattung. Dann ist es nicht so teuer, wenn Euer Kind nach drei Wochen plötzlich wieder etwas ganz anderes tun will.
Welche Sportart Euer Kind besonders gut fördern könnte, erfahrt Ihr auf der folgenden Seite.
Die besten Sportarten für Kinder
- Schwimmen: Regelmäßiges Schwimmen stärkt Herz- und Kreislauf, regt den Stoffwechsel an und schont die Gelenke. Viele Schwimmvereine bieten Wassergewöhnungskurse ab vier Jahren an. Hier wird spielerisch ein Gefühl fürs kühle Nass entwickelt. Richtig Schwimmen lernen Kinder ab sechs Jahren.
- Radfahren: Sportgerät und Fortbewegungsmittel in einem. Ab vier können Kinder lernen, Fahrrad zu fahren. Wer es kann, fühlt sich schon ziemlich groß - auch das schafft Selbstvertrauen. Wichtig: Nie den Helm vergessen! Und zum Radfahrenlernen gehört auch eine Verkehrserziehung.
- Turnen: Obwohl Turnen bei manchen Kids als nicht besonders "hip" gilt, bietet es durch die verschiedenen Geräte jede Menge Abwechslung. Turnen fördert die Konzentrationsfähigkeit. Die Kinder bekommen ein gutes Körpergefühl und jede neue Übung ist eine Herausforderung. Anfangen können Kinder ab vier Jahren.
- Leichtathletik: Laufen, Springen und Werfen können Kinder ab fünf Jahren. Hier wird Disziplin geübt, aber auch der Spaß im Wettbewerb mit den anderen kommt nicht zu kurz.
- Fußball: Das sehen viele Väter gern: Der Nachwuchs spielt mit dem Ball. Ab vier Jahren kann der angehende Fußballprofi erste Versuche machen. Fußball schult die Ausdauer, die Schnelligkeit, die Koordination und den Teamgeist. Übrigens: Auch die meisten Mädchen mögen Fußball spielen.
- Tennis: Tennis trainiert die Koordination und die Gelenkigkeit, sowie die Kondition durchs Laufen. Zu empfehlen ist der Sport ab acht Jahren. Ihr Kind muss ja nicht gleich ein zweiter Boris Becker werden - spielerisches Training ist wichtig: Überbelastung kann zu irreparabelen Schäden führen.
- Basket- oder Volleyball: Viele Kinder mögen Ballspiele. Basketball trainiert Schelligkeit und Konzentration. Volleyball die Aufmerksamkeit und Geschicklichkeit. Beides sind Teamsportarten, die die soziale Kompetenz des Kindes fördern. Ab fünf Jahren können sich Kinder hier probieren.
- Skifahren: Ab vier Jahren können kleine Skihasen das erste Mal die Bretter unter die Füße schnallen. Kinder sind gerne an der frischen Luft und Skifahren hat einen hohen Erlebniswert. Einziges Manko: Für einen Skiurlaub müssen Eltern tief in die Tasche greifen.
- Inlineskating: Die acht Rollen, die Kinder glücklich machen. Ab sechs Jahren können sie Inlineskaten lernen. Aber hier ganz wichtig: Immer Schützer und Helm tragen und am besten einen Bremskurs absolvieren.
- Ballett/Tanz: Gerade Mädchen ab vier Jahren träumen davon, eine Primaballerina zu werden. Aber auch vielen Jungs macht es Spaß, sich zur Musik zu bewegen. Achtet hier auf die Art des Unterrichts. Dürfen die Kleinen auch frei tanzen und sich kreativ bewegen, oder geht es nur darum, die Positionen zu lernen?
- Judo: "Der sanfte Weg" ist ideal Kinder ab fünf Jahren. Es wird Gelenkigkeit und Schnelligkeit trainiert. Die Kinder bekommen mehr Selbstvertrauen und die Körperhaltung verbessert sich. Das Verletzungsrisiko ist sehr gering, da auf Matten geturnt und als allererstes Fallübungen trainiert werden.
- Klettern: Hier lernen Kinder ab acht Jahren Kraft, Gelenkigkeit, Konzentration und Koordination kennen. Auf gute Sicherung im Kurs achten. Nichts für Kinder ohne Aufsicht.
Welche dieser Sportarten Eurem Kind tatsächlich Spaß machen könnte, findet Ihr mithilfe unserer Tests heraus.
Wo kann mein Kind trainieren?
Fast alle Sportarten werden von den über 90.000 Sportvereinen in ganz Deutschland angeboten. Fast alle verlangen von Kindern nur einen sehr geringen Monatsbeitrag. Wo der nächste Verein in Ihrer Umgebung ist, erfahren Sie auf den Internetseiten der Deutschen Sportjugend.
Haben Sie einen Verein gefunden, sollten Sie sich selbst einmal eine Sportstunde anschauen und darauf achten, ob der Sport auch tatsächlich kindgerecht gelehrt wird. So bleibt die Freunde an der Bewegung erhalten.