Haibike Lyke SE im Light-E-MTB-TestTrail-Flitzer – ausgewogen & spritzig

Florentin Vesenbeckh

 · 24.04.2023

Leichter Allrounder: Haibike Lyke SE, 18,7 kg, 10999 Euro.
Foto: Max Fuchs
Das Haibike Lyke mit Fazua-Motor sichert sich im Light-E-MTB-Test viele Punkte. Das 11.000-Euro-Bike mit 140 Millimetern Federweg und superleichten Carbon-Laufrädern ist trotz der Länge ein leichtfüßiger Trail-Flitzer.

Mit 140 Millimetern ist das Haibike Lyke das Light-E-MTB mit dem kürzesten Federweg im Test. Hinzu kommen die zweitleichtesten Laufräder. Das macht aus dem Rad trotz der Länge einen leichtfüßigen Trail-Flitzer.

Doch der neueste Wurf von Haibike kann mehr als sprint-stark aus Kurven heraus beschleunigen. Das Fahrverhalten ist ausgewogen und definiert. Anstatt nervös mit dem Heck zu schwänzeln, folgt das Bike der Schweinfurter zielstrebig und präzise der angepeilten Linie.

Spritzig und handlich: ja. Ausgewiesen verspielt ist das Haibike Lyke aber nicht. An Wurzeln abspringen oder das Bike in den Manual ziehen, benötigt etwas mehr Krafteinsatz als bei manch anderem Kandidaten in unserem großen Vergleichstest von acht der spannendsten Light E-MTBs am Markt.

Flink und spaßig über seichte Trails jagen, das ist die Stärke der leichten Trailbikes. Light-E-MTBs wie das Haibike Lyke (Mitte) haben hier klare Vor­teile gegenüber den klassischen E-MTBs.Foto: Max FuchsFlink und spaßig über seichte Trails jagen, das ist die Stärke der leichten Trailbikes. Light-E-MTBs wie das Haibike Lyke (Mitte) haben hier klare Vor­teile gegenüber den klassischen E-MTBs.

Der Hinterbau am Haibike Lyke hat uns am besten gefallen, wenn man ihn etwas softer als mit den üblichen 30 Prozent SAG abstimmt. Dann generiert er viel Traktion und liegt satt. Eine Gabel mit 150 Millimetern Hub würde noch besser zu diesen Qualitäten passen. Denn die moderne und lange, aber keinesfalls extreme Geometrie verleiht dem Lyke viel Laufruhe und Fahrsicherheit.

Zwei Bolzen müssen gelöst werden, dann kann der Akku aus dem geschlossenen Unterrohr gezogen werden.Foto: Max FuchsZwei Bolzen müssen gelöst werden, dann kann der Akku aus dem geschlossenen Unterrohr gezogen werden.

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Mäßiges Profil, gute Klettereigenschaften: So schlägt sich das Lyke auf dem Trail

Auf ruppigen Abfahrten limitieren zuerst die leichten, aber mäßig griffigen Dissector-Reifen von Maxxis mit dünner EXO-Karkasse. Die neutrale Lenkung und das gutmütige Fahrverhalten prädestinieren das Haibike auch als sportlichen Tourer. Das gilt auch für den effizienten und kräftigen Fazua-Motor, der im Haibike noch mal eine Nummer leiser ausfällt als im Konkurrenzbike, dem Focus Jam² SL.

Auch die Klettereigenschaften sind stark. Neben dem kräftigen Antrieb erlaubt auch die Geometrie extreme Kletterpartien. Hier gehört das Lyke zu den Besten im Vergleich. Unser Test-Bike entsprach nicht ganz der Serienausstattung, das Original ist sogar noch mal etwas leichter. Schade: Rasselnde Züge im Rahmen vermasseln die Ruhe in der Abfahrt.

Die superleichten Carbon-Laufräder von Mavic mit den leichten Maxxis-Reifen verleihen dem Bike ein sehr leichtfüßiges Fahrverhalten. Im Gelände begrenzen die Pneus allerdings die Fahrsicherheit.Foto: Max FuchsDie superleichten Carbon-Laufräder von Mavic mit den leichten Maxxis-Reifen verleihen dem Bike ein sehr leichtfüßiges Fahrverhalten. Im Gelände begrenzen die Pneus allerdings die Fahrsicherheit.

EMTB Fazit zum Light-E-MTB Haibike Lyke SE:

Das Light-E-MTB Haibike Lyke SE ist eines der ausgewogensten Bikes im Test 2023. Der sportlich-spritzige Charakter passt zum Fazua-Motor. Es gibt zwar verspieltere Bikes als das Lyke, dafür überzeugt es aber auf Touren und Trails, bergauf und bergab und sichert sich dadurch viele Punkte. Der Akku-Wechsel ist etwas fummelig.

Technische Daten und Noten Haibike Lyke SE

Herstellerangaben

  • Preis: 10999 Euro
  • Größen / Rahmenmaterial: S / M / L (getestete Größe) / XL / Carbon

Messwerte²

  • Reichhöhe¹: 1423 (+0)hm
  • Gewicht²: 18,7 kg
  • Durchschnittsgeschwindigkeit: 13,2 km/h
  • Schwerpunkthöhe: 518 mm
  • Lenkerbreite: 760 mm
  • Kurbellänge / Q-Faktor: 170 mm / 182 mm
  • Bodenfreiheit⁴: 503 mm

Ausstattung

  • Motor: Fazua Ride 60
  • Max. Drehmoment³: 60 Nm
  • Akku³ / -Gewicht² / Preis Ersatz-Akku: Fazua Energy, 430 Wh / 2255 g / 790 Euro
  • Schaltung: Shimano XTR/XT (12fach)
  • Übersetzung (v. / h.): 32; 10–51
  • Display: LED-Hub, kein Display
  • Zul. Gesamtgewicht³: 120 kg
  • Gabel / Dämpfer: Fox 36 Factory Grip2 / Float X Factory
  • Federweg vorne/hinten: 40 / 140 mm
  • Teleskopstütze: Trans X Dropper, 150 mm
  • Bremse / Disc Ø (vorne / hinten): Shimano XTR 9120 / 203 mm / 203 mm
  • Laufräder: Mavic Crossmax XL R Carbon
  • Reifen (vorne / hinten): Maxxis Dissector EXO MaxxTerra, 29 x 2,4''

EMTB-Testurteil⁵: 8,4 Punkte - sehr gut

Haibike Lyke SE - GeometriedatenFoto: EMTB-TestabteilungHaibike Lyke SE - Geometriedaten
Haibike Lyke SE - CharakateristikFoto: EMTB-TestabteilungHaibike Lyke SE - CharakateristikHaibike Lyke SE - Testdiagramm  Foto: EMTB-Testabteilung

¹ Die Werte wurden bei standardisierten Fahrten an einem Asphaltanstieg mit einer durchschnittlichen Steigung von 8,4 Prozent ermittelt. Tretleistung des Fahrers 175 Watt, Fahrergewicht inkl. Ausrüstung 90 kg. Die Unterstützungsstufe wurde für diesen Vergleichstest so angepasst, dass alle Bikes die annähernd gleiche Geschwindigkeit fahren, siehe Durchschnittsgeschwindigkeit in Klammern. Die Motorleistung lag dabei bei rund 250 Watt. In Klammern die Höhenmeter im deutlich gedrosselten Notlauf-Modus. Alle Details zu unserem Reichweitentest gibt´s hier im Link!

² Ermittelt auf den Prüfständen im EMTB-Testlabor, Gewicht ohne Pedale. Akku-Gewicht ggf. inkl. verschraubtem Cover.

³ Herstellerangabe

Stufentest, gemessen mit 36 Zentimeter erhöhtem Hinterrad

Das Urteil gibt den subjektiven Eindruck der Tester und die Ergebnisse der Reichhöhenmessung und der Labortests wieder. Das EMTB-Urteil ist preisunabhängig. EMTB-Urteile: super (ab 9,0), sehr gut (ab 8,0), gut (ab 7,0), befriedigend (ab 6,0), mit Schwächen (ab 5,0), darunter ungenügend.

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