Starkes BVB-Debüt mit Torvorlage - aber jetzt bremst das Abi Top-Talent Wätjen
Kam gegen Augsburg zu seinem Bundesliga-Debüt: BVB-Talent Kjell Wätjen.
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Um Kräfte für das Halbfinal-Rückspiel der Champions League am Dienstag (21 Uhr/Amazon Prime Video) zu sparen, gönnte Borussia Dortmund in der Bundesliga einigen Stammkräften eine Pause. So kam es am Samstag gegen den FC Augsburg sogar zu einem Bundesliga-Debüt. Für Kjell Wätjen, 18 Jahre alter Mittelfeldspieler, sei es eine gute Chance, sich erstmals bei den Profis zu zeigen, sagte Trainer Edin Terzic. Dieses Vertrauen zahlte die Nachwuchshoffnung eindrucksvoll zurück. In seinem ersten Profieinsatz stand er direkt über die vollen 90 Minuten auf dem Platz und steuerte beim 5:1-Kantersieg sogar eine Vorlage zum zwischenzeitlichen 4:1 durch Marco Reus bei. Der Torschütze lobte den Youngster nach der Partie: „Er ist ein geiler Kicker, unfassbares Spiel.“
Auch Terzic war angetan. „Er hatte sehr viele richtig gute Momente“, lobte der Trainer den Youngster, der seit der U10 für die Dortmunder spielt und zu den besten BVB-Spielern am Samstag gehörte. Zugleich musste der Coach aber auch eine bittere Nachricht vermelden. „Leider wird er uns am Dienstag nicht zur Verfügung stehen“, sagte Terzic augenzwinkernd und mit Blick auf den Champions-League-Knaller im Halbfinal-Rückspiel bei Paris Saint-Germain. „Das hat einen einfachen Grund: Da hat er seine Abiturprüfung.“ Tatsächlich wäre das Mittelfeldtalent spielberechtigt gewesen. Denn die Dortmunder hatten Wätjen für die Champions League gemeldet. Doch wer ist das Talent eigentlich? Und wie hat er in den U-Mannschaften des Revierklubs performt?
Im vergangenen März hat Wätjen beim BVB seinen ersten Profivertrag unterzeichnet – mit einer Laufzeit bis zum 30. Juni 2028. Seither stand er bis zum Samstag dreimal im Bundesliga-Kader der Schwarz-Gelben, sogar viermal im Champions-League-Aufgebot. Zum Einsatz kam er vorerst aber nicht - bis zur Partie gegen den FCA. Eine Empfehlung: In der U19 des BVB spielt Wätjen eine bärenstarke Saison. In 22 Partien gelangen ihm bereits zehn Tore, dazu bereitete er neun Treffer vor – als zentraler Mittelfeldspieler wohlgemerkt.
„In unserer U19 hat er sowohl in der Bundesliga als auch in der UEFA Youth League (sieben Spiele, ein Tor, Anm. d Red.) durch starke Leistungen auf sich aufmerksam gemacht und sich kontinuierlich an den Profikader herangearbeitet. Seine Entwicklung sehen wir noch lange nicht am Ende“, lobte Sportdirektor Sebastian Kehl nach der Unterzeichnung des ersten Profivertrags.
Wätjen schnürt die Fußballschuhe bereits seit 2015 für die Dortmunder. Schon in der U17 wusste er zu überzeugen und steuerte dort in 29 Partien acht Tore und zwölf Vorlagen bei. Für die deutsche U16-Nationalmannschaft kam er achtmal (ein Tor) zum Einsatz, für die U17 des DFB, mit der er im Juni 2023 Europameister wurde, siebenmal (zwei Tore). „Wir trauen Kjell auf jeden Fall zu, sich mit seinen Qualitäten und seiner Persönlichkeit bei unseren Profis zu etablieren“, erklärte Kehl im März. Der nächste Schritt des BVB-Talents scheint nun zu folgen.