Viele Angaben über den Kriegsverlauf wie Opferzahlen oder Details zu Kämpfen stammen von ukrainischen oder russischen Behörden und lassen sich oft nicht unabhängig überprüfen. Für unseren Liveblog verwenden wir neben eigenen Recherchen Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters, epd, KNA und Bloomberg.
Wichtige Updates
Mindestens ein Toter bei Raketenangriff auf Tschernihiw
Habeck will 3,5 Prozent des BIP für Verteidigung ausgeben
Kiew erneut Ziel von Drohnenangriffen
Selenskij: Trump kann Putin stoppen
Kritik an Aufstellung neuer ukrainischer Prestige-Brigade
Markus C. Schulte von Drach
Ukraine startet offenbar neue Offensive in Kursk
Zuletzt waren die ukrainischen Streitkräfte an der Front, insbesondere im Donbass und im westrussischen Bezirk Kursk, stark unter Druck geraten. Nun haben sie in der Region Kursk, wo sie im Sommer vorgestoßen waren, offenbar überraschend eine neue Offensive begonnen.
Auf Videos, die aus der Region stammen sollen, sind mehrere Kolonnen gepanzerter ukrainischer Fahrzeuge in hohem Marschtempo zu sehen. Minenräumfahrzeuge machen den Weg für sie frei. Russischen Militärbloggern zufolge, die zuerst von den unerwarteten Angriffen berichtet hatten, nutzt Kiew auch stark Funkstörungsmechanismen, um gegnerische Drohnen auszuschalten. Als Hauptstoßrichtung gilt die Ausfallstraße nach Kursk nordöstlich der Kleinstadt Sudscha, die die Ukrainer bei ihrer überraschenden Sommeroffensive im August eingenommen hatten. Präsident Wolodimir Selenskij hat gerade erst von hohen Verlusten unter den russischen Truppen und den mit ihnen verbündeten nordkoreanischen Truppen in Kursk berichtet.
Der Leiter des Präsidentenbüros in Kiew, Andrij Jermak, scheint die Offensive nun auf Telegram zu bestätigen: „Gebiet Kursk, gute Nachrichten: Russland erhält das, was es verdient.“ Auch der Leiter des Zentrums für die Bekämpfung von Desinformation beim Sicherheits- und Verteidigungsrat des ukrainischen Präsidenten gab entsprechende Hinweise: Im Gebiet Kursk seien die Russen überrascht worden, ukrainische Angriffe liefen in mehrere Richtungen, sagte Andrij Kowalenko. Das ukrainische Militär hat sich bislang nicht offiziell geäußert. Das Verteidigungsministerium im Moskau hat inzwischen auf Telegram berichtet, eigene Artillerie und Luftwaffe hätten eine ukrainische Kolonne auf dem Weg in Richtung der Ortschaft Berdin in Kursk attackiert und zwei Panzer, ein Räumfahrzeug und sieben gepanzerte Truppenfahrzeuge zerstört. Die Darstellungen beider Seiten lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Möglicherweise soll die ukrainische Offensive kurz vor der Amtseinführung von Donald Trump als US-Präsident die Ausgangsposition für etwaige Verhandlungen mit Moskau verbessern.
Auf Videos, die aus der Region stammen sollen, sind mehrere Kolonnen gepanzerter ukrainischer Fahrzeuge in hohem Marschtempo zu sehen. Minenräumfahrzeuge machen den Weg für sie frei. Russischen Militärbloggern zufolge, die zuerst von den unerwarteten Angriffen berichtet hatten, nutzt Kiew auch stark Funkstörungsmechanismen, um gegnerische Drohnen auszuschalten. Als Hauptstoßrichtung gilt die Ausfallstraße nach Kursk nordöstlich der Kleinstadt Sudscha, die die Ukrainer bei ihrer überraschenden Sommeroffensive im August eingenommen hatten. Präsident Wolodimir Selenskij hat gerade erst von hohen Verlusten unter den russischen Truppen und den mit ihnen verbündeten nordkoreanischen Truppen in Kursk berichtet.
Der Leiter des Präsidentenbüros in Kiew, Andrij Jermak, scheint die Offensive nun auf Telegram zu bestätigen: „Gebiet Kursk, gute Nachrichten: Russland erhält das, was es verdient.“ Auch der Leiter des Zentrums für die Bekämpfung von Desinformation beim Sicherheits- und Verteidigungsrat des ukrainischen Präsidenten gab entsprechende Hinweise: Im Gebiet Kursk seien die Russen überrascht worden, ukrainische Angriffe liefen in mehrere Richtungen, sagte Andrij Kowalenko. Das ukrainische Militär hat sich bislang nicht offiziell geäußert. Das Verteidigungsministerium im Moskau hat inzwischen auf Telegram berichtet, eigene Artillerie und Luftwaffe hätten eine ukrainische Kolonne auf dem Weg in Richtung der Ortschaft Berdin in Kursk attackiert und zwei Panzer, ein Räumfahrzeug und sieben gepanzerte Truppenfahrzeuge zerstört. Die Darstellungen beider Seiten lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Möglicherweise soll die ukrainische Offensive kurz vor der Amtseinführung von Donald Trump als US-Präsident die Ausgangsposition für etwaige Verhandlungen mit Moskau verbessern.
Markus C. Schulte von Drach
US-Außenminister Blinken: Haben Ukraine vor Russlands Angriff aufgerüstet
Schon vor dem russischen Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 haben die USA Waffen an das Land geliefert. „Weil wir es haben kommen sehen, waren wir in der Lage, nicht nur sicherzustellen, dass nicht nur wir und Verbündete und Partner vorbereitet waren, sondern dass die Ukraine vorbereitet war“, sagte der scheidende Außenminister Antony Blinken der New York Times. „Wir haben dafür gesorgt, dass wir weit bevor es zur russischen Aggression kam, ab September und dann wieder im Dezember, geräuschlos eine Menge Waffen in die Ukraine bekommen haben, um sicherzustellen, dass sie über das verfügten, was sie benötigten, um sich selbst zu verteidigen.“
Zu den Waffen gehörten Blinken zufolge etwa Stinger-Flugabwehrraketen und Panzerabwehrwaffen vom Typ Javelin. Die Waffen hätten entscheidend dazu beigetragen, „Russland daran zu hindern, Kiew einzunehmen, das Land zu überrollen, es von der Landkarte zu tilgen“, zitiert die Nachrichtenagentur dpa aus dem Interview. So hätten die Ukrainer die Russen zurückdrängen können. Der US-Außenminister wies zudem darauf hin, dass vor Beginn der Invasion intensive diplomatische Bemühungen stattgefunden hatten, um den Krieg noch zu verhindern. Auch die Sicherheitsinteressen der Russen seien dabei berücksichtigt worden. Russlands Präsident Wladimir Putin, so Blinken, habe den Krieg einzig aus imperialem Machtstreben heraus angefangen.
In Russland reagierte die Außenamtssprecherin Maria Sacharowa auf das Interview mit einer Rechtfertigung des russischen Angriffs: Die „militärische Spezialoperation“ diene dazu, die jahrelang von den USA und Großbritannien aufgerüstete Ukraine zu demilitarisieren.
Zu den Waffen gehörten Blinken zufolge etwa Stinger-Flugabwehrraketen und Panzerabwehrwaffen vom Typ Javelin. Die Waffen hätten entscheidend dazu beigetragen, „Russland daran zu hindern, Kiew einzunehmen, das Land zu überrollen, es von der Landkarte zu tilgen“, zitiert die Nachrichtenagentur dpa aus dem Interview. So hätten die Ukrainer die Russen zurückdrängen können. Der US-Außenminister wies zudem darauf hin, dass vor Beginn der Invasion intensive diplomatische Bemühungen stattgefunden hatten, um den Krieg noch zu verhindern. Auch die Sicherheitsinteressen der Russen seien dabei berücksichtigt worden. Russlands Präsident Wladimir Putin, so Blinken, habe den Krieg einzig aus imperialem Machtstreben heraus angefangen.
In Russland reagierte die Außenamtssprecherin Maria Sacharowa auf das Interview mit einer Rechtfertigung des russischen Angriffs: Die „militärische Spezialoperation“ diene dazu, die jahrelang von den USA und Großbritannien aufgerüstete Ukraine zu demilitarisieren.
Lars Langenau
"Tass": Russischer Korrespondent bei Drohnenattacke getötet
Im von russischen Truppen besetzten Teil des östlichen Gebiets Donezk ist ein Korrespondent der kremlnahen Tageszeitung Iswestija beim Beschuss eines Fahrzeugs durch ukrainische Drohnen ums Leben gekommen. Vier weitere russische Medienvertreter seien bei dem Angriff verletzt worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Tass. Der getötete Reporter Alexander Martemjanow soll bereits seit 2014 in der Region gewesen sein. Damals hatten russische Kräfte in Donezk die Macht ergriffen.
Die russische Darstellung des Angriffs ließ sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Der Vorfall ereignete sich demnach auf der Straße zwischen Donezk und Horliwka, die mehr als ein Dutzend Kilometer von der Front entfernt liegt. Es ist unklar, ob das Auto der Medienvertreter als Pressefahrzeug gekennzeichnet war.
Die russische Darstellung des Angriffs ließ sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Der Vorfall ereignete sich demnach auf der Straße zwischen Donezk und Horliwka, die mehr als ein Dutzend Kilometer von der Front entfernt liegt. Es ist unklar, ob das Auto der Medienvertreter als Pressefahrzeug gekennzeichnet war.
Lars Langenau
Selenskij: Russen haben ganzes Bataillon in Kursk verloren
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij hat von schweren Verlusten russischer Einheiten berichtet, die versuchen, den von ukrainischen Soldaten besetzten Teils des russischen Bezirks Kursk zurückzuerobern. „Bei Kämpfen heute und gestern allein im Umkreis der Ortschaft Machnowka im Gebiet Kursk hat die russische Armee ein Infanteriebataillon nordkoreanischer Soldaten und russischer Fallschirmjäger verloren“, sagte Selenskij in seiner abendlichen Videobotschaft. Unabhängig sind die Angaben nicht überprüfbar. Ein Bataillon der russischen Streitkräfte hat offiziellen Angaben nach eine Truppenstärke von bis zu 500 Mann.
Die Ukraine hatte einen Teil der russischen Region Kursk im vergangenen Sommer besetzt. In den vergangenen Wochen sind immer wieder Videos aufgetaucht von Versuchen russischer Einheiten – teilweise verstärkt durch nordkoreanische Soldaten – dort ukrainische Stellungen zu stürmen. Zu sehen sind dabei immer wieder zerstörte gepanzerte russische Fahrzeuge und getötete Soldaten. Militärexperten erklären die überhastet wirkenden Angriffsversuche mit dem Ziel Moskaus, noch vor der Amtseinführung des designierten US-Präsidenten Donald Trump möglichst viel Gelände zu gewinnen, um in möglichen Verhandlungen eine gute Ausgangsposition zu haben.
Neben Erfolgen berichtete Selenskij aber auch über einen weiteren schweren Luftangriff in der Region Sumy. Dort hätten russische Bomben ein Mehrfamilienhaus zerstört. Unter den sieben Verletzten sei auch ein zweijähriges Mädchen. Die Aufräumarbeiten in Tschernihiw nach einem Raketenschlag am Vortag, bei dem 40 Wohnhäuser zerstört oder beschädigt wurden, seien beendet.
Angesichts der anhaltenden Angriffe auf zivile Ziele bat er die Partner der Ukraine erneut um die Verstärkung der Flugabwehr. Darüber werde auf dem nächsten Treffen mit westlichen Verbündeten, das in der kommenden Woche auf dem US-Militärstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz stattfinden soll, gesprochen, kündigte der Präsident an.
Die Ukraine hatte einen Teil der russischen Region Kursk im vergangenen Sommer besetzt. In den vergangenen Wochen sind immer wieder Videos aufgetaucht von Versuchen russischer Einheiten – teilweise verstärkt durch nordkoreanische Soldaten – dort ukrainische Stellungen zu stürmen. Zu sehen sind dabei immer wieder zerstörte gepanzerte russische Fahrzeuge und getötete Soldaten. Militärexperten erklären die überhastet wirkenden Angriffsversuche mit dem Ziel Moskaus, noch vor der Amtseinführung des designierten US-Präsidenten Donald Trump möglichst viel Gelände zu gewinnen, um in möglichen Verhandlungen eine gute Ausgangsposition zu haben.
Neben Erfolgen berichtete Selenskij aber auch über einen weiteren schweren Luftangriff in der Region Sumy. Dort hätten russische Bomben ein Mehrfamilienhaus zerstört. Unter den sieben Verletzten sei auch ein zweijähriges Mädchen. Die Aufräumarbeiten in Tschernihiw nach einem Raketenschlag am Vortag, bei dem 40 Wohnhäuser zerstört oder beschädigt wurden, seien beendet.
Angesichts der anhaltenden Angriffe auf zivile Ziele bat er die Partner der Ukraine erneut um die Verstärkung der Flugabwehr. Darüber werde auf dem nächsten Treffen mit westlichen Verbündeten, das in der kommenden Woche auf dem US-Militärstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz stattfinden soll, gesprochen, kündigte der Präsident an.
Irene Helmes
Drohnenalarm: Betrieb am Flughafen St. Petersburg eingestellt
Immer wieder kommt es auf russischen Flughäfen zu Einschränkungen im Zuge von Drohnenangriffen, mit denen die Ukraine auf den Angriffskrieg reagiert. Durch den Einsatz der Flugabwehr sind dann bisweilen keine Starts und Landungen möglich. Nun wurde der Betrieb am Airport der Millionenstadt St. Petersburg aus Sicherheitsgründen vorübergehend eingestellt, teilte die Luftfahrtbehörde Rosawiazija mit, ohne Details zu nennen.
Das russische Verteidigungsministerium meldete am Morgen, in der Nacht seien 16 ukrainische Drohnen zerstört worden: über den Regionen Brjansk, Smolensk, Belgorod, Pskow und Leningrad – dem Umland von St. Petersburg.
Die Ukraine ihrerseits wehrte in der Nacht nach Angaben ihrer Luftstreitkräfte 81 Drohnenangriffe des russischen Militärs ab. Davon seien 34 Drohnen abgeschossen worden und von 47 seien nicht mehr zu orten gewesen. Das ist zumeist auf den Einsatz von elektronischen Abwehrmitteln zurückzuführen. Die abgeschossenen Drohnen hätten Privathäuser in den Regionen Tschernihiw und Sumy beschädigt.
Das russische Verteidigungsministerium meldete am Morgen, in der Nacht seien 16 ukrainische Drohnen zerstört worden: über den Regionen Brjansk, Smolensk, Belgorod, Pskow und Leningrad – dem Umland von St. Petersburg.
Die Ukraine ihrerseits wehrte in der Nacht nach Angaben ihrer Luftstreitkräfte 81 Drohnenangriffe des russischen Militärs ab. Davon seien 34 Drohnen abgeschossen worden und von 47 seien nicht mehr zu orten gewesen. Das ist zumeist auf den Einsatz von elektronischen Abwehrmitteln zurückzuführen. Die abgeschossenen Drohnen hätten Privathäuser in den Regionen Tschernihiw und Sumy beschädigt.
Kassian Stroh
Mindestens ein Toter bei Raketenangriff auf Tschernihiw
Russische Luftangriffe mit Drohnen oder Raketen auf Ziele fernab der Front finden meist nachts statt. Auf die Großstadt Tschernihiw sind nun nachmittags mehrere Raketen niedergegangen. Ein Zivilist sei getötet und vier verletzt worden, teilte Gebietsgouverneur Wjatscheslaw Tschaus mit. Bürgermeister Dmytro Bryschynskyj sprach von drei Einschlägen am Stadtrand. Zwei Wohnhäuser seien beschädigt worden. Tschernihiw liegt im Norden des Landes, etwa 120 Kilometer nördlich der Hauptstadt Kiew.
Nach einer späteren Mitteilung handelte es sich um drei Boden-Boden-Raketen vom Typ Iskander-M. Wie üblich wurden keine Angaben zu möglichen Opfern unter Soldaten gemacht. Wie üblich wurden auch keine Angaben zu möglichen Opfern unter Soldaten gemacht. In Tschernihiw gibt es Kasernen der ukrainischen Armee und einen kleinen Flugplatz. Wegen der anfliegenden Raketen wurde in großen Teilen des Landes Luftalarm ausgelöst, auch ganz im Westen des Landes. Zudem flogen auch am Nachmittag russische Kampfdrohnen im ukrainischen Luftraum.
Nach einer späteren Mitteilung handelte es sich um drei Boden-Boden-Raketen vom Typ Iskander-M. Wie üblich wurden keine Angaben zu möglichen Opfern unter Soldaten gemacht. Wie üblich wurden auch keine Angaben zu möglichen Opfern unter Soldaten gemacht. In Tschernihiw gibt es Kasernen der ukrainischen Armee und einen kleinen Flugplatz. Wegen der anfliegenden Raketen wurde in großen Teilen des Landes Luftalarm ausgelöst, auch ganz im Westen des Landes. Zudem flogen auch am Nachmittag russische Kampfdrohnen im ukrainischen Luftraum.
Philipp Saul
Habeck will 3,5 Prozent des BIP für Verteidigung ausgeben
Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck will die deutschen Verteidigungsausgaben deutlich über das in der Nato vereinbarte Ziel hinaus steigern. „Nach Berechnungen von Experten sind in den nächsten Jahren etwa dreieinhalb Prozent unserer Wirtschaftsleistung für Verteidigung nötig. Das teile ich“, sagte Habeck dem Spiegel. „Wir müssen fast doppelt so viel für unsere Verteidigung ausgeben, damit Putin nicht wagt, uns anzugreifen. Wir müssen den Frieden sichern und weiteren Krieg verhindern.“
Das aktuelle Nato-Ziel sieht vor, dass die Bündnisstaaten mindestens zwei Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts in Verteidigung investieren. Deutschland erfüllt es derzeit mit dem 100 Milliarden Euro schweren und über Schulden finanzierten Sondertopf für die Bundeswehr. Das Geld aus diesem Sondervermögen dürfte bis Ende 2027 ausgegeben sein.
Auf die Frage, wie die zusätzlichen Ausgaben finanziert werden sollten, sagte Habeck: „Sicher nicht aus dem laufenden Haushalt und durch Kürzungen beim Bürgergeld. Das kann mathematisch-logisch gar nicht funktionieren.“ Eine derart hohe Summe lasse sich „am Ende nur über Kredite vorfinanzieren“. Die Schuldenbremse wolle er nicht abschaffen, das sei auch nicht notwendig. „Wir müssen sie reformieren oder den Weg über Sondervermögen gehen.“
Das aktuelle Nato-Ziel sieht vor, dass die Bündnisstaaten mindestens zwei Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts in Verteidigung investieren. Deutschland erfüllt es derzeit mit dem 100 Milliarden Euro schweren und über Schulden finanzierten Sondertopf für die Bundeswehr. Das Geld aus diesem Sondervermögen dürfte bis Ende 2027 ausgegeben sein.
Auf die Frage, wie die zusätzlichen Ausgaben finanziert werden sollten, sagte Habeck: „Sicher nicht aus dem laufenden Haushalt und durch Kürzungen beim Bürgergeld. Das kann mathematisch-logisch gar nicht funktionieren.“ Eine derart hohe Summe lasse sich „am Ende nur über Kredite vorfinanzieren“. Die Schuldenbremse wolle er nicht abschaffen, das sei auch nicht notwendig. „Wir müssen sie reformieren oder den Weg über Sondervermögen gehen.“
Philipp Saul
Kiew erneut Ziel von Drohnenangriffen
Russische Drohnenangriffe haben in der Nacht in der Nähe der ukrainischen Hauptstadt Kiew mindestens ein Todesopfer und mehrere Verletzte gefordert. Unter den Verletzten sei auch ein 16-Jähriger, der mit Schnittwunden ins Krankenhaus gebracht worden sei, teilte der amtierende Militärgouverneur des Gebiets Kiew, Mykola Kalaschnyk, auf Telegram mit. Bei dem Toten handelt es sich demnach um einen Lkw-Fahrer. Mehrere Gebäude seien beschädigt worden.
In der Hauptstadt selbst hat die Flugabwehr nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko größere Schäden verhindert. Drohnentrümmer seien in zwei Stadtbezirken heruntergekommen. Verletzte gebe es nicht. Die Militärverwaltung meldete einen Brand, allerdings zunächst keine größeren Schäden.
Die ukrainische Luftwaffe erklärt, 60 von 93 Drohnen seien abgeschossen worden. Zudem seien 26 Drohnen durch Störsignale nicht an ihr Ziel gelangt. Die Drohnenangriffe hätten neun Regionen im ganzen Land gegolten. In der Region Donezk im Osten und in Tschernihiw im Norden seien Wohnhäuser und Geschäftsgebäude beschädigt worden.
In der Hauptstadt selbst hat die Flugabwehr nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko größere Schäden verhindert. Drohnentrümmer seien in zwei Stadtbezirken heruntergekommen. Verletzte gebe es nicht. Die Militärverwaltung meldete einen Brand, allerdings zunächst keine größeren Schäden.
Die ukrainische Luftwaffe erklärt, 60 von 93 Drohnen seien abgeschossen worden. Zudem seien 26 Drohnen durch Störsignale nicht an ihr Ziel gelangt. Die Drohnenangriffe hätten neun Regionen im ganzen Land gegolten. In der Region Donezk im Osten und in Tschernihiw im Norden seien Wohnhäuser und Geschäftsgebäude beschädigt worden.
Juri Auel
Selenskij: Trump kann Putin stoppen
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij sagt, der designierte US-Präsident Donald Trump könne für den Ausgang des Krieges entscheidend sein. "Er ist in der Lage, Putin zu stoppen oder, um es anders auszudrücken, uns zu helfen, Putin zu stoppen. Er ist in der Lage, dies zu tun", sagt Selenskij im ukrainischen Fernsehen. Er fügt hinzu, ein gerechter Frieden für die Ukraine bedeute, solide Sicherheitsgarantien von ihren Verbündeten zu erhalten, der Europäischen Union beizutreten und eine Einladung zum Beitritt zur Nato zu bekommen.
Alle Sicherheitsgarantien ohne die USA seien natürlich schwache Sicherheitsgarantien für die Ukraine. Er werde sich dafür einsetzen, dass jeder US-Plan für eine Lösung des Konflikts die Ansichten der Ukraine berücksichtige. "Es kann nicht anders sein. Wir sind die Ukraine und es geht um unsere Unabhängigkeit, unser Land und unsere Zukunft."
Alle Sicherheitsgarantien ohne die USA seien natürlich schwache Sicherheitsgarantien für die Ukraine. Er werde sich dafür einsetzen, dass jeder US-Plan für eine Lösung des Konflikts die Ansichten der Ukraine berücksichtige. "Es kann nicht anders sein. Wir sind die Ukraine und es geht um unsere Unabhängigkeit, unser Land und unsere Zukunft."
Juri Auel
Fico droht mit Maßnahmen gegen ukrainische Flüchtlinge
Aus Ärger über den Transitstopp der Ukraine für russisches Gas droht der slowakische Ministerpräsident Robert Fico mit Maßnahmen gegen ukrainische Flüchtlinge. Er werde in seiner Koalition darüber reden, die Unterstützung für Ukrainer in der Slowakei einzuschränken, sagte Fico in Bratislava. Einzelheiten nannte er nicht. Zugleich wiederholte Fico die Drohung, die Slowakei könnte Stromlieferungen in die benachbarte Ukraine einstellen.
Die von Moskau mit Krieg überzogene Ukraine hat mit dem Jahreswechsel den Vertrag mit dem russischen Energieriesen Gazprom über die Durchleitung von russischem Gas nach Westen auslaufen lassen. Betroffen ist unter anderem die Slowakei, auch wenn die EU-Länder insgesamt vorbereitet sind auf den lange angekündigten Schritt.
Die Slowakei verliere durch den Stopp 500 Millionen Euro Transitgebühren jährlich, weil auch sie kein russisches Gas mehr durchleiten könne, sagte Fico in einem Facebook-Video. Sein Land verlange eine Entschädigung. Fico rechnete vor, dass die EU-Staaten ohne russisches Gas 60 bis 70 Milliarden Euro im Jahr mehr bezahlen müssten in Form höherer Gas- und Strompreise.
Der Slowake warf dem ukrainischen Staatschef Wolodimir Selenskij Sabotage vor. „Russland macht das praktisch nichts aus. Nur die Vereinigten Staaten werden profitieren von Präsident Selenskijs Entscheidung wegen erhöhter Gasexporte nach Europa“, sagte Fico. Der linkspopulistische Regierungschef hat die Ukraine-Politik des Westens immer wieder kritisiert. Vor Weihnachten sorgte er mit einem Besuch bei Kremlchef Wladimir Putin in Moskau für Empörung in der Ukraine.
Die von Moskau mit Krieg überzogene Ukraine hat mit dem Jahreswechsel den Vertrag mit dem russischen Energieriesen Gazprom über die Durchleitung von russischem Gas nach Westen auslaufen lassen. Betroffen ist unter anderem die Slowakei, auch wenn die EU-Länder insgesamt vorbereitet sind auf den lange angekündigten Schritt.
Die Slowakei verliere durch den Stopp 500 Millionen Euro Transitgebühren jährlich, weil auch sie kein russisches Gas mehr durchleiten könne, sagte Fico in einem Facebook-Video. Sein Land verlange eine Entschädigung. Fico rechnete vor, dass die EU-Staaten ohne russisches Gas 60 bis 70 Milliarden Euro im Jahr mehr bezahlen müssten in Form höherer Gas- und Strompreise.
Der Slowake warf dem ukrainischen Staatschef Wolodimir Selenskij Sabotage vor. „Russland macht das praktisch nichts aus. Nur die Vereinigten Staaten werden profitieren von Präsident Selenskijs Entscheidung wegen erhöhter Gasexporte nach Europa“, sagte Fico. Der linkspopulistische Regierungschef hat die Ukraine-Politik des Westens immer wieder kritisiert. Vor Weihnachten sorgte er mit einem Besuch bei Kremlchef Wladimir Putin in Moskau für Empörung in der Ukraine.
Juri Auel
Ukraine meldet Beschuss von feindlicher Kommandostelle bei Kursk
Die ukrainische Armee hat nach Militärangaben einen Kommandopunkt des Gegners im russischen Grenzgebiet Kursk beschossen. Die Rede war von einem Präzisionsschlag auf den Ort Marjino im Landkreis Rylsk. Es seien alle notwendigen Maßnahmen ergriffen worden, um keine Zivilisten zu treffen, teilte der Generalstab in Kiew auf Telegram mit.
Die Verwaltung des Gebietes Kursk bestätigte einen Angriff, wenn auch auf das benachbarte Dorf Iwanowskoje. Dort sei das Kulturhaus getroffen worden. Es habe kaum Schäden gegeben, teilte Gouverneur Alexander Chinschtejn offiziell mit. Videos auf einem Telegramkanal des Landkreises Rylsk zeigten allerdings starke Zerstörungen am Gebäude. Es war in den Aufnahmen auch zu sehen, dass Militärfahrzeuge an dem Haus geparkt waren.
Ukrainische Truppen halten seit August 2024 einen Teil des russischen Grenzgebietes Kursk besetzt. Um die russische Gegenoffensive aufzuhalten, sind in den vergangenen Wochen mehrere Kleinstädte beschossen worden, die den Moskauer Truppen als Quartier oder Aufmarschgebiet dienen. Dabei setzten die Ukrainer oft Hilmars-Raketenartillerie aus den USA ein. Schon im vergangenen November hatte die ukrainische Armee eine russische Kommandostelle in Marjino mit britischen Storm-Shadow-Raketen beschossen.
Die Verwaltung des Gebietes Kursk bestätigte einen Angriff, wenn auch auf das benachbarte Dorf Iwanowskoje. Dort sei das Kulturhaus getroffen worden. Es habe kaum Schäden gegeben, teilte Gouverneur Alexander Chinschtejn offiziell mit. Videos auf einem Telegramkanal des Landkreises Rylsk zeigten allerdings starke Zerstörungen am Gebäude. Es war in den Aufnahmen auch zu sehen, dass Militärfahrzeuge an dem Haus geparkt waren.
Ukrainische Truppen halten seit August 2024 einen Teil des russischen Grenzgebietes Kursk besetzt. Um die russische Gegenoffensive aufzuhalten, sind in den vergangenen Wochen mehrere Kleinstädte beschossen worden, die den Moskauer Truppen als Quartier oder Aufmarschgebiet dienen. Dabei setzten die Ukrainer oft Hilmars-Raketenartillerie aus den USA ein. Schon im vergangenen November hatte die ukrainische Armee eine russische Kommandostelle in Marjino mit britischen Storm-Shadow-Raketen beschossen.
Kassian Stroh
Esken für weitere Telefonate zwischen Scholz und Putin
SPD-Chefin Saskia Esken hat sich für weitere Telefonate von Kanzler Olaf Scholz mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin ausgesprochen. „Man muss diese Gespräche immer wieder auch führen, um eben auch auszuloten, was getan werden kann, damit das Töten, das Sterben endlich ein Ende hat“, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur mit Blick auf den Krieg gegen die Ukraine. Ein persönliches Treffen der beiden hielte sie derzeit allerdings nicht für zielführend. „Solange die Haltungen so sind, wie sie sind, genügt es sicher zu telefonieren.“
Scholz hatte im November nach mehr als zwei Jahren erstmals wieder mit Putin telefoniert und war dafür von der Ukraine, aber auch von osteuropäischen Nato-Partnern kritisiert worden. Esken lobte das Telefonat dagegen, weil es Klarheit über die Haltung Putins gebracht habe: „Da ist 0,0 Bereitschaft, solche Schritte zu machen, um einen Waffenstillstand ins Auge zu fassen“, sagte Esken. Die russische Aggression gegen die Ukraine sei unvermindert stark, was auch am Einsatz nordkoreanischer Soldaten abzulesen sei. „Diese Situation sollten wir nicht ausblenden und jetzt über einen Waffenstillstand reden, der gerade im Moment überhaupt nicht im Raum steht, weil Putin dazu nicht bereit ist.“ Zugleich würdigte Esken, dass Scholz auch mit Ländern wie Indien oder Brasilien das Gespräch suche, um einem Ende des russischen Angriffskriegs näherzukommen.
Scholz hatte im November nach mehr als zwei Jahren erstmals wieder mit Putin telefoniert und war dafür von der Ukraine, aber auch von osteuropäischen Nato-Partnern kritisiert worden. Esken lobte das Telefonat dagegen, weil es Klarheit über die Haltung Putins gebracht habe: „Da ist 0,0 Bereitschaft, solche Schritte zu machen, um einen Waffenstillstand ins Auge zu fassen“, sagte Esken. Die russische Aggression gegen die Ukraine sei unvermindert stark, was auch am Einsatz nordkoreanischer Soldaten abzulesen sei. „Diese Situation sollten wir nicht ausblenden und jetzt über einen Waffenstillstand reden, der gerade im Moment überhaupt nicht im Raum steht, weil Putin dazu nicht bereit ist.“ Zugleich würdigte Esken, dass Scholz auch mit Ländern wie Indien oder Brasilien das Gespräch suche, um einem Ende des russischen Angriffskriegs näherzukommen.
„Kein Krieg wird auf dem Schlachtfeld entschieden, sondern am Ende in Verhandlungen. Und da müssen Gesprächsfäden auch vorhanden sein. Da muss man wissen, mit wem man wie rechnen kann.“Saskia Esken, SPD-Vorsitzende
Kassian Stroh
Ukraine meldet Angriff von 72 russischen Drohnen
Erneut hat Russland die Ukraine nach deren eigenen Angaben mit Drohnenangriffen überzogen. In der Nacht habe man am Himmel 72 Kampfdrohnen gezählt, berichtet die ukrainische Luftwaffe. Von diesen habe man 71 unschädlich gemacht. Abgeschossen worden seien Drohnen über nahezu der Hälfte der Bezirke des Landes – und zwar über den Regionen Poltawa, Sumy, Charkiw, Kiew, Tschernihiw, Tscherkassy, Kirowohrad, Dnipropetrowsk, Odessa, Cherson und Mykolajiw.
Erst in der Nacht zuvor, in der Neujahrsnacht, hatte Russland nach Angaben aus Kiew das Land mit 111 Kampfdrohnen angegriffen.
Erst in der Nacht zuvor, in der Neujahrsnacht, hatte Russland nach Angaben aus Kiew das Land mit 111 Kampfdrohnen angegriffen.
Kassian Stroh
Kritik an Aufstellung neuer ukrainischer Prestige-Brigade
In der Ukraine werfen unabhängige Militärexperten der politischen und militärischen Führung Fehler bei der Aufstellung neuer Truppenteile vor. Der Journalist Jurij Butussow schildert auf dem Portal censor.net den Fall der neuen 155. mechanisierten Brigade, eines Prestigeprojekts der Kooperation mit Frankreich. Noch bevor diese Brigade an die Front verlegt worden sei, seien 1700 ihrer Soldaten desertiert – darunter angeblich 50 schon während der Ausbildung in Frankreich.
In der Aufstellungsphase seit März 2024 seien zudem 2500 Soldaten der Brigade erst zugeteilt, dann aber wieder in andere Einheiten abkommandiert worden. Die Brigadeführung habe in Frankreich kaum mit ihren Soldaten üben können. Als die Einheit dann mit nominell 5800 Mann in der Ostukraine bei der Stadt Pokrowsk eingesetzt wurde, hätten ihr Drohnen und Drohnenabwehr gefehlt. Die Folge seien hohe Verluste gewesen, schrieb Butussow. Er warf Präsident Wolodimir Selenskij, Verteidigungsminister Rustem Umjerow und Oberbefehlshaber Oleksandr Syrskyj die schlechte Organisation vor. Das Militär äußerte sich nicht zu den Vorwürfen.
Andere Aktivisten wie Serhij Sternenko, der Drohnen für die Armee organisiert, griffen die Vorgänge bei der 155. Brigade auf. „Wir haben vor Kurzem damit begonnen, ihnen zu helfen, weil die Brigade vom Staat keine Ausrüstung für die elektronische Kriegsführung oder Drohnen erhalten hat“, schrieb er im Netzwerk X. Auch er kritisierte die Unentschiedenheit zwischen der Auffüllung bestehender Truppen und der Aufstellung neuer Einheiten: „Warum wurde eine neue Brigade geschaffen, obwohl es einen kritischen Mangel an bestehenden Brigaden gab, nur um sie dann aufzuteilen und die Leute zu den alten Brigaden zu schicken?“
Bohdan Krotewytsch, Stabschef der Asow-Brigade der Nationalgarde, fragte auf X, warum aus einer neuen, mit westlichen Waffen ausgestatteten Einheit gleich 1700 Mann desertierten. Er halte es für unsinnig, neue Brigaden zu schaffen, solange andere unvollständig seien.
Experten führen das stetige Vordringen der russischen Armee im Donbass 2024 nicht nur auf deren Überlegenheit und den Mangel an Waffen auf Seiten der Ukraine zurück. Sie sehen auch Führungsversagen, taktische Fehler und schlechte Koordination in der ukrainischen Armee – und nicht zuletzt zu wenig Neurekrutierungen.
Die SZ-Reporter Florian Hassel und Friedrich Bungert berichten über ihren Besuch an der Front in der Ostukraine (SZ Plus):
In der Aufstellungsphase seit März 2024 seien zudem 2500 Soldaten der Brigade erst zugeteilt, dann aber wieder in andere Einheiten abkommandiert worden. Die Brigadeführung habe in Frankreich kaum mit ihren Soldaten üben können. Als die Einheit dann mit nominell 5800 Mann in der Ostukraine bei der Stadt Pokrowsk eingesetzt wurde, hätten ihr Drohnen und Drohnenabwehr gefehlt. Die Folge seien hohe Verluste gewesen, schrieb Butussow. Er warf Präsident Wolodimir Selenskij, Verteidigungsminister Rustem Umjerow und Oberbefehlshaber Oleksandr Syrskyj die schlechte Organisation vor. Das Militär äußerte sich nicht zu den Vorwürfen.
Andere Aktivisten wie Serhij Sternenko, der Drohnen für die Armee organisiert, griffen die Vorgänge bei der 155. Brigade auf. „Wir haben vor Kurzem damit begonnen, ihnen zu helfen, weil die Brigade vom Staat keine Ausrüstung für die elektronische Kriegsführung oder Drohnen erhalten hat“, schrieb er im Netzwerk X. Auch er kritisierte die Unentschiedenheit zwischen der Auffüllung bestehender Truppen und der Aufstellung neuer Einheiten: „Warum wurde eine neue Brigade geschaffen, obwohl es einen kritischen Mangel an bestehenden Brigaden gab, nur um sie dann aufzuteilen und die Leute zu den alten Brigaden zu schicken?“
Bohdan Krotewytsch, Stabschef der Asow-Brigade der Nationalgarde, fragte auf X, warum aus einer neuen, mit westlichen Waffen ausgestatteten Einheit gleich 1700 Mann desertierten. Er halte es für unsinnig, neue Brigaden zu schaffen, solange andere unvollständig seien.
Experten führen das stetige Vordringen der russischen Armee im Donbass 2024 nicht nur auf deren Überlegenheit und den Mangel an Waffen auf Seiten der Ukraine zurück. Sie sehen auch Führungsversagen, taktische Fehler und schlechte Koordination in der ukrainischen Armee – und nicht zuletzt zu wenig Neurekrutierungen.
Die SZ-Reporter Florian Hassel und Friedrich Bungert berichten über ihren Besuch an der Front in der Ostukraine (SZ Plus):
Dimitri Taube
Selenskij wertet Gastransit-Stopp als Niederlage für Moskau
Der Transitstopp für russisches Erdgas durch die Ukraine wird vom ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskij als Niederlage für Moskau gedeutet. Als Wladimir Putin vor genau 25 Jahren Präsident in Russland geworden sei, habe der Gastransit durch die Ukraine nach Europa mehr als 130 Milliarden Kubikmeter jährlich ausgemacht. „Heute liegt er bei null“, schrieb Selenskij in sozialen Netzwerken.
Sein Land hat mit dem Jahreswechsel einen Vertrag über die Durchleitung von Erdgas des Kriegsgegners Russland ersatzlos auslaufen lassen. Die meisten europäischen Staaten hätten sich rechtzeitig darauf eingestellt, schrieb Selenskij. Der Republik Moldau müsse beim Übergang geholfen werden. Gleichzeitig müsse die „Hysterie einiger europäischer Politiker“ überwunden werden, die noch im „Mafia-Stil“ mit Moskau Geschäfte machen wollten, erklärte der ukrainische Staatschef. Dies dürfte auf den slowakischen Regierungschef Robert Fico gemünzt gewesen sein, der den Schritt der Ukraine kritisiert hat.
Selenskij schrieb, er hoffe auf mehr US-Gaslieferungen nach Europa, wie vom künftigen Präsidenten Donald Trump angekündigt. Je mehr Gas es auf dem Markt gebe, desto niedriger seien die Preise. Die letzten Folgen der europäischen Gasabhängigkeit von Russland würden beseitigt.
Sein Land hat mit dem Jahreswechsel einen Vertrag über die Durchleitung von Erdgas des Kriegsgegners Russland ersatzlos auslaufen lassen. Die meisten europäischen Staaten hätten sich rechtzeitig darauf eingestellt, schrieb Selenskij. Der Republik Moldau müsse beim Übergang geholfen werden. Gleichzeitig müsse die „Hysterie einiger europäischer Politiker“ überwunden werden, die noch im „Mafia-Stil“ mit Moskau Geschäfte machen wollten, erklärte der ukrainische Staatschef. Dies dürfte auf den slowakischen Regierungschef Robert Fico gemünzt gewesen sein, der den Schritt der Ukraine kritisiert hat.
Selenskij schrieb, er hoffe auf mehr US-Gaslieferungen nach Europa, wie vom künftigen Präsidenten Donald Trump angekündigt. Je mehr Gas es auf dem Markt gebe, desto niedriger seien die Preise. Die letzten Folgen der europäischen Gasabhängigkeit von Russland würden beseitigt.