Wo Licht ist, da ist Leben – das gilt auch für Wälder. Dunkle Wälder mit geschlossenen Kronendächern, in denen wenig Licht auf den Boden dringt, sind häufig deutlich artenärmer als lichtdurchflutete Wälder.
Insbesondere in bisher sehr dichten Waldbeständen kann das Schaffen kleinerer Lücken im Kronendach viele Vorteile mit sich bringen. Zum einen dringt so mehr Wasser auf den Boden, das ansonsten von den dichten Baumkronen abgefangen wird und von dort wieder verdunstet, ohne je den Boden zu erreichen. Zum anderen gelangt mehr Licht und mit ihm auch Wärme in den Wald. Dadurch herrschen am Boden bessere Bedingungen für licht- und wärmeliebende Tier- und Pflanzenarten.
Kräuter und junge Bäume profitieren von den Sonnenstrahlen und bilden eine neue, vielfältige Pflanzenschicht. Wo zuvor noch große Baumkronen den kleinen Pflanzen jede Chance verwehrten, mit Hilfe des lebensnotwendigen Sonnenlichts zu wachsen, kann nun eine neue Baumgeneration entstehen.
Auch viele Bodenlebewesen wie Insekten, Pilze und Mikroorganismen fühlen sich bei Wärme wohler. Sie sorgen wiederum für eine bessere Zersetzung von organischem Material, also Laub, Holz, Rinde und anderen toten Bestandteilen von Pflanzen und Tieren. Dadurch werden dem Waldboden Humus und neue Nährstoffe zugeführt, wovon wiederum die Pflanzen profitieren.