Was für ein Jahr: Die Tiger kehren nach Kasachstan zurück, in Thailand steigen die Tiger-Zahlen und in Malaysia konnten aktive Schlingfallen um 98% verringert werden. Wir zeigen ein paar der Tigerschutz-Erfolge aus dem Jahr 2024.
WWF-Bilanz nach “Jahr des Tigers”: Lichtblicke im Artenschutz
Am Samstag endet das asiatische Mondjahr im Zeichen des Tigers. Aus diesem Anlass zieht die Naturschutzorganisation WWF Bilanz: Dank zahlreicher Artenschutzprojekte und einem unermüdlichen Einsatz gegen die Wilderei ist die Zahl der Großkatzen seit dem letzten Tiger-Jahr weltweit gestiegen – von 3.200 wild lebenden Exemplaren im Jahr 2010 auf rund 4.500 im Jahr 2022. Auch wenn das Ziel einer Verdopplung in diesem Zeitraum nicht erreicht werden konnte, ein Erfolg: “Unser starker Einsatz für die Tiger macht sich bezahlt. Das ist ein großer Ansporn, weiter aktiv an ihrem Schutz zu arbeiten – denn trotz der guten Nachrichten gehören Tiger weltweit leider noch immer zu den am meisten gefährdeten Tierarten”, sagt WWF-Artenschutzexperte Georg Scattolin.
In einem neuen Bericht fasst die Umweltschutzorganisation die positiven Trends im Tiger-Schutz zusammen. Besonders erfolgreich waren Schutzmaßnahmen in Nepal: Hier konnte die Zahl der wild lebenden Tiere von 2009 bis 2022 verdreifacht werden. In Russland konnte der Bestand der sibirischen Tiger dank der Bemühungen zu ihrem Schutz verdoppelt werden. Dass die Tiger besonders im Jahr 2022 zu den Gewinnern des Tierreichs zählten, zeigten auch Aufnahmen von Wildtier-Kameras aus Malaysia und Thailand, wo frei lebende Tiger-Mütter mit ihren Jungtieren gesichtet wurden.
Ein wichtiger Schlag gegen den illegalen Handel mit Tiger-Erzeugnissen ist 2022 durch den “Big Cat Safety Act” in den USA gelungen, der die Haltung von Tigern in Gefangenschaft stark reguliert und damit nicht nur das Wohlergehen der Tiere sichern, sondern auch deren unbemerktes Landen am Schwarzmarkt verhindern soll. “Das größte Problem beim Schutz der Tiger ist leider noch immer die hohe Nachfrage nach deren Körperteilen und Erzeugnissen, denen fälschlich gesundheitsfördernde Wirkungen nachgesagt werden. Das ist natürlich reiner Aberglaube”, sagt Georg Scattolin.
Neben der Bekämpfung der Wilderei nennt der WWF als wichtigste Maßnahme zum Schutz der Tiger daher Aufklärungsarbeit und die Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung in den Verbreitungsgebieten. Zur Verhinderung von Mensch-Tier-Konflikten werden etwa Entschädigungszahlungen für getötete Nutztiere oder Ökotourismus-Projekte als attraktive Einnahmequelle etabliert. So zeigt sich: “Wenn wir Verständnis für den großen Mehrwert eines artenreichen und funktionierenden Ökosystems schaffen, ist ein harmonisches Leben zwischen Mensch und Natur möglich – dann hat auch der Tiger eine Chance auf langfristigen Schutz”, sagt Scattolin.
Den Bericht zum Jahr des Tigers (in Englisch) finden Sie hier.
Bilder zum Download finden Sie hier.
News
Aktuelle Beiträge
Neue steirische Landesregierung: WWF kritisiert schwache Bodenschutz-Pläne
Lückenhaftes und oberflächliches Regierungsprogramm wird Problem nicht gerecht – Neue Bodenstrategie und Raumordnungsnovelle müssen wirksame Maßnahmen gegen Flächenfraß in der Steiermark bringen
WWF fordert zügige Umsetzung des nationalen Klimaplans
Künftige Bundesregierung in der Pflicht – WWF fordert Abbau umweltschädlicher Subventionen sowie Energiespar- und Naturschutz-Programme, um Klimaziele zu erreichen
Nachhaltiges Weihnachtsfest: WWF fordert Paket gegen Lebensmittel-Verschwendung
Lebensmittel-Verschwendung während der Feiertage vermeiden: WWF gibt Tipps und fordert künftige Bundesregierung zum Handeln auf
WWF-Report: Über 230 neue Arten in der Mekong-Region entdeckt
234 Funde entlang des Mekong: “Game of Thrones”-Eidechse, stachelloser Vampir-Igel, Krokodil-Molch – Region leidet unter Verschmutzung und Verbauung – WWF fordert besseren Schutz für “Schatzkiste der Artenvielfalt”
Steiermark: WWF fordert deutliche Kurskorrektur beim Bodenverbrauch
WWF-Analyse zeigt ungebrochen hohen Bodenverbrauch – Umweltschutzorganisation fordert umfassende Reform der Raumordnung von künftiger Landesregierung
Silvester: WWF fordert Verkaufsverbot von Böllern und Raketen
Feuerwerkskörper schaden Mensch, Tier und Umwelt – Verwendungsverbot für Personen ohne Pyrotechnikausweis und Verbot von Raketen und Böllern gefordert
Good News: Mehr Schutz für Störe im Schwarzen Meer
Ein wichtiger Schritt für den Schutz von Stören: Diese müssen zukünftig im Schwarzen Meer besser vor Fischerei und Beifang geschützt werden. Außerdem verbessert sich künftig das Monitoring von Stören.
Neue Studie: WWF fordert raschen Abbau umweltschädlicher Subventionen
WWF-Klimasprecher zur KONTEXT-Studie: „Eine Reform muss gerade in budgetär schwierigen Zeiten hohe Priorität haben. Alles andere wäre ein Schildbürgerstreich der Sonderklasse“