Wieder einmal versammelten sich die Rheinecker Katholiken, um sich über die Sanierung und Umgestaltung ihrer Kirche informieren zu lassen. Die Tatsache, dass der Anlass in einem Raum der Reformierten stattfand, deutet darauf hin, dass die Theresienkirche bereits eine Baustelle ist. Bis Ende Mai erfolgt die Schadstoffsanierung.Der Anlass am Freitag diente Präsident Albert Schumacher dazu, ein Versprechen einzulösen: Im Zuge der Abstimmung im September hatte er angekündigt, den Gestaltungsbeirat um zwei bis drei Vertreter der Bürgerschaft zu erweitern. Das Gremium befasste sich in den letzten Monaten intensiv mit den allerlei geäusserten Wünschen. «Wir brachten die unterschiedlichen Sichtweisen auf einen Nenner und berücksichtigen die Vorgaben der Liturgiekommision und der Denkmalpflege», sagte Albert Schumacher. Es sei nicht immer leicht gewesen, eine Lösung zu finden.Markus Fulterer ist als Architekt der RLC Architekten AG aus Rheineck von Beginn an ins Projekt einbezogen. «Wir haben verschiedene Varianten besprochen und sind auf ein schönes Ergebnis gekommen», sagte er. Alle Entwürfe richten sich am Gemeinschaftsgedanken des modernen Sakralbaumeisters Otto Linder aus. Er erbaute die Theresienkirche in den Jahren 1932/33. Alle Elemente der Umgestaltung sollen seinem Gedankengut gerecht werden.[caption_left: Markus Fulterer stellt das endgültige Projekt zur Sanierung und Umgestaltung der Theresienkirche vor.]Im Gotteshaus gibt es mehrere Varianten, um Bänke und Stühle aufzustellen. Zum Beispiel werden die Kirchenbänke in drei Blöcken und gebogen um den Altarraum gestellt. Weiter werden Räume, Ebenen und Nischen geschaffen, in denen Gruppen verschiedener Grössen und Anliegen Eucharistie, Taufe, Hochzeit, Bestattung oder Andacht feiern können.Otto Linder würde sich an der Umgestaltung erfreuenIm Gegensatz zur Bürgerversammlung, an der das Projekt noch grosse Gegenwehr erfuhr, gingen diesmal alle mit den Bauplanern einig. Beda Hässig erhob seine Stimme im Namen der Gegner: «Die Gestaltungskommission hat gewirkt.» Bei allem Lob bekräftigte Hässig seinen Wunsch, man möge sich ans Budget halten und die Pfarrgemeinschaft möge erhalten bleiben: «Nicht, dass alle jene, die die Kirche toll finden, nachher nicht kommen.» Fülle sich die umgestaltete Kirche nicht mit Seelen, wäre sie ein Bauwerk und keine Kirche.Der Verwaltungsrat hatte Generalvikar Guido Scherrer eingeladen. Er hätte die Ansichten der Diözesanen Liturgiekommission in die Diskussion einbringen sollen. Die ergab sich aber nicht. Alle Fragen aus Reihen der Bürgerschaft beantworteten Markus Fulterer und Albert Schumacher zur Zufriedenheit.[caption_left: Generalvikar Guido Scherrer glaubt, dass Kirchenbauer Otto Linder Freude am vorliegenden Konzept hätte.]So brachte Guido Scherrer den Kirchenbauer noch einmal ins Gespräch. «Otto Linder würde sich freuen, könnte er heute das Konzept sehen», sagt der Generalvikar. Linder habe die Liturgie so gestalten wollen, dass die Menschen ins Geschehen einbezogen werden. Das wurde aber erst nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil möglich. «Es ist sehr gut gelöst, wie sich die Gemeinschaft um den Altar versammeln kann.»[caption_left: Blick von der Empore auf den Chorraum. Gut erkennbar ist, wie sie die Kirchenbänke um den Altar gruppieren. Dies soll die Gemeinschaft der Gottesdienstbesucher/innen fördern.]